IT-Infrastruktur im RZ: Netze modernisieren nicht nur für ML

Ein schnelles und latenzarmes Netz ist eine oft unterschätzte, aber essenzielle Komponente für ML-Infrastrukturen und bringt auch anderen Anwendungen Vorteile.

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Lesezeit: 23 Min.
Von
  • Daniel Menzel
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Cloud, High-Performance Computing und Machine Learning nähern sich immer weiter an. Dieser Trend zeichnet sich seit dem Jahr 2014ab: Auf der einen Seite entdecken die Forschenden Containertechniken und Konzepte wie Redundanz für sich. Auf der anderen Seite stellen insbesondere Managed-Service- und Cloud-Provider fest, dass es sich finanziell lohnt, hoch- und höchstperformante Hardware einzusetzen, die zwar in der Anschaffung teurer sein mag, dafür aber überproportional mehr Ressourcen zur Verfügung stellt. Nicht selten werden so aus fünf Racks zwei oder weniger.

Dabei ist die aus Infrastruktursicht wichtigste, aber regelmäßig stark unterschätzte Komponente ein durchsatzstarkes und latenzarmes Netz. Denn hier hat sich – zur Überraschung vieler IT-Abteilungen – seit dem Jahr 2004 hat sich einiges getan, nicht nur beim Durchsatz und den Latenzen, sondern auch bei der Architektur moderner Fabrics mit Spine-Leaf-Topologie.

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Doch zuerst zur Performance. Moderne Ethernet-Netze haben im Jahr 2024 einen Durchsatz von bis zu 400 GBit/s – pro Richtung versteht sich. Es sind sogar schon Produkte mit 800 GBit/s auf dem Markt – doch wenn man nicht gerade auf einem Goldtopf sitzt, lesen sich die Preise doch ernüchternd. Zudem ist 800GE (800-Gigabit-Ethernet) noch nicht vollständig von der Ethernet Alliance spezifiziert (PDF) . Doch zugegeben: Wer das nötige Kleingeld für einen oder wahrscheinlich sogar mehrere 800GE-Switches übrig hat, den dürfte dieses Manko nicht allzu sehr interessieren. Apropos Kleingeld: Der Straßenpreis eines einzelnen DR-Single-Mode-Transceivers (Datacenter Reach) für 800GE liegt je nach Hersteller bei durchaus vier- bis achttausend Euro netto. Nota bene: Pro GBit/s sinkt der Preis allerdings sukzessive.