Japan führend bei Patenten für Wasserstoff-Technologien - Statistik der Woche

Mit einem Anteil von 24 Prozent liegt Japan vorn bei der Anmeldung von Patenten rund um Wasserstoff. Wo Deutschland steht, zeigt unsere Infografik.

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Wasserstoff-Technologien
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • René Bocksch

"Wasserstoff ist ein wesentlicher Bestandteil der europäischen Strategie zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2050", so definiert der Präsident des Europäischen Patentamts (EPA) António Campinos die Bedeutung der Ressource für den europäischen Raum. Auch eine Studie des EPA in Zusammenarbeit mit der Internationalen Energieagentur (IEA) legt nahe, dass sich europäische Unternehmen stärker auf Innovationen im Bereich Wasserstoff fokussieren.

Statistik der Woche

(Bild: 

shutterstock/3dmask

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In unserer wöchentlichen Rubrik präsentieren wir Zahlen, Kurven und Diagramme aus Technologie und Wissenschaft.

Demnach entfallen 28 Prozent der Patentanmeldungen zwischen 2011 und 2020 auf die EU-Mitgliedsstaaten. Marktführer bei der internationalen Patentierung von Wasserstoff ist Japan (24 Prozent), gefolgt von den USA (20 Prozent) und Deutschland (11 Prozent). Dabei verzeichnen die USA als einzige Nation aus der Spitzengruppe einen Rückgang der eingetragenen Patentfamilien. Die meisten registrierten Wasserstoffpatente sind Technologien zur Wasserstofferzeugung. Vor allem emissionsarme Lösungen rücken vermehrt in den Vordergrund.

In Europa wird Wasserstoff vor allem industriell genutzt. Knapp die Hälfte des Wasserstoffs kommt in Raffinerien zum Einsatz, etwa ein Drittel wird zur Produktion von Düngemitteln genutzt. Der Verwendungsbereich Chemie nutzt rund 12 Prozent des europäischen Wasserstoffs wie die Statista-Grafik zeigt. Die Stahl- und Metallindustrie verbraucht etwa vier Prozent – hier beobachtete das EPA in letzter Zeit einen Anstieg der Patentanmeldungen mit dem Ziel der Dekarbonisierung der Stahlproduktion.

Zwar haben die Patentanmeldungen im Bereich der Endanwendungen für Wasserstoff noch nicht die gleiche Dynamik erreicht, wie in der Produktion, dennoch schätzen die Experten die Bedeutung der Ressource für die Energiewirtschaft vor allem in Europa besonders hoch ein. Laut Prognosen von DNV, wird der Wasserstoffanteil am Endenergieverbrauch in Europa 2050 knapp 11 Prozent betragen. Bei der energetischen Nutzung von Wasserstoff wird Europa somit unter den Weltregionen führend sein.

(jle)