React: Zehn Jahre "Rethinking Best Practices"

Seite 4: Auf zu neuen Ufern

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Unabhängig von der Frage, wie gravierend die neue Ausrichtung von React sein mag, die Kommunikation seitens des React-Teams hätte besser sein können. Nicht zu Unrecht fühlen sich Anhängerinnen und Anhänger der klassischen Single-Page-Anwendungen abgehängt. Und zwischen den Zeilen kann man aus den Kapiteln in der Dokumentation zu dem Thema auch herauslesen, dass dieser klassische Ansatz "falsch" sei. Etwas verklausuliert ist die Rede von "ungewöhnlichen Anforderungen", die eine Anwendung nun haben müsse, damit der klassische SPA-Ansatz weiterhin gerechtfertigt sei.

Wie auch immer diese Diskussion ausgehen mag und welche Konsequenzen sich für den Einsatz von React ergeben, lässt sich jetzt schon festhalten: Die nächste Zeit wird spannend. Denn über die Frage des serverseitigen Einsatzes hinaus sind weitere neue Features angekündigt. So soll sich unter anderem das Arbeiten mit Server-Aufrufen und geladenen Daten mit einem neuen Hook einfacher gestalten. Dazu gehört auch das lang angekündigte "Suspense for Data Loading", das in Data-Fetching-Bibliotheken wie Tanstack Query bereits in einer experimentellen Version zur Verfügung steht. Außerdem arbeitet das React-Team bereits seit einiger Zeit an einem eigenen Compiler, der Code erzeugen soll, der das Neurendern von Komponenten überflüssig macht. Genügend Themen und Herausforderungen für die nächsten zehn Jahre von React gibt es also!

Nils Hartmann
ist freiberuflicher Softwareentwickler und -architekt. Er unterstützt, berät und schult Teams bei der Arbeit mit Java, Spring, GraphQL, React und TypeScript.

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