Audi: CEO Duesmann muss gehen, Döllner übernimmt

Bei Audi wird der Chef vor die Tür gesetzt. Auf Duesmann folgt ein Vertrauter von Volkswagen-Chef Blume: Gernot Döllner soll Audi wieder stärken.

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Gernot Döllner

(Bild: Volkswagen)

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Erst vor gut drei Jahren hatte Audi Markus Duesmann von BMW abgeworben und zum Marken-Chef gemacht. Er muss seinen Posten räumen, ab Anfang September übernimmt Gernot Döllner die Leitung von Volkswagens Marke Audi. Das hat der Aufsichtsrat der Volkswagen AG in seiner Sitzung am Donnerstag beschlossen. Der Entscheidung vorausgegangen war ein lange schwelender Streit mit Volkswagen-Konzernchef Oliver Blume, der seinen Posten im September 2022 von Herbert Diess übernommen hatte. Das manager magazin hatte zuvor von internen Reibereien und Machtkämpfen bei Audi berichtet.

Döllner ist gelernter Maschinenbauer und leitete zuletzt seit 2021 die Produkt- und Konzernstrategie sowie das Generalsekretariat im Volkswagen-Konzern. Zuvor war er bei Porsche in mehreren leitenden Funktionen tätig, unter anderem als Leiter der Produkt- und Konzeptentwicklung und als Verantwortlicher für die Panamera-Baureihe.

Döllner soll die Marke zurück in die Erfolgsspur führen, was kurzfristig kaum gelingen dürfte. Wegweisende Entscheidung brauchen Zeit zur Entfaltung. An Duesmanns grundsätzlicher Ausrichtung der Marke Audi wird Döllner ohnehin nichts ändern. Duesmann habe mit seiner Elektrifizierungsstrategie wichtige Entscheidungen bei Audi mit Weitblick vorbereitet und vorangetrieben, sagte Audi-Oberkontrolleur und VW-Konzernrechtsvorstand Manfred Döss. Döllner sei die richtige Person, um die Produktstrategie und die Aufstellung in den wichtigen Märkten für Audi weiter zu schärfen, hieß es in einer ersten Stellungnahme von Audi weiter.

Audi hat einige Baustellen abzuarbeiten. Ein Auszug: Kleine Modelle wie der A1 und der Q2 sollen ohne Nachfolger bleiben, was die Einstiegshürde für Kunden deutlich anhebt. A3 und Q4 litten unter den enormen Anlaufschwierigkeiten des Modularen Infotainmentbaukastens. Der Audi A4 ist seit 2015 auf dem Markt, er ist bis heute nicht als Plug-in-Hybrid zu haben, was ihn für viele gewerbliche Kunden unattraktiv macht. Im Audi Q5 gibt es zwei PHEV, doch mit kleiner Batterie und langsamen Ladegeräten sind sie nur als Steuersparmodelle interessant.

(mfz)