Sigma 105 mm 1:2.8 DG DN Macro im Test: Scharfes Makro-Objektiv für Sony E-Mount

Seite 2: Die Bildqualität des Sigma 105 mm 1:2.8 DG DN Macro

Inhaltsverzeichnis

Der hochauflösende Sensor der Sony A7R IV fordert das Sigma-Objektiv in unserem Labor heraus. Mit ihrem 61-Megapixel-Chip bietet die Vollformatspiegellose eine theoretisch mögliche Auflösung von nicht ganz 3200 Linienpaaren pro Bildhöhe (Lp/Bh). Bereits bei Offenblende f/2.8 schöpft das Sigma-Objektiv zentral gut 90 Prozent davon aus. Die Randbereiche liegen um etwa 10 Prozent zurück. Bei f/4.0 erreicht die Optik ihr zentrales Auflösungsmaximum mit knapp 3050 Lp/Bh – 96 Prozent des theoretisch Möglichen. Die Randbereiche steigern sich noch bis f/8.0 auf etwa 2700 Lp/Bh, womit sie hier knapp 90 Prozent der möglichen Auflösung der A7R IV ausschöpfen.

Auflösungsentwicklung der Sigma 105 mm an der Sony A7R IV

Das Sony-Objektiv ist seit etwa fünf Jahren auf dem Markt. Im Labor haben wir es ausführlich in c't Fotografie 3/2017 getestet – allerdings an einer älteren A7-Generation. Dabei zeigte es eine ähnliche Auflösungsentwicklung wie das Sigma-Objektiv, jedoch war es bereits bei Offenblende zentral am stärksten und steigerte sich danach in der Bildmitte nicht mehr.

Um uns anzuschauen, wie sich die Werte tatsächlich in den Fotos widerspiegeln, haben wir beide Objektive in der Praxis an der A7R IV getestet. Als Motiv für die 1:1-Aufnahmen diente uns unter anderem eine Uhr, die dank eines Glasrückteils einen Blick in ihr Innerstes erlaubt. Schon beim ersten Test des Sony-Makros stand sie uns Modell.

Sigma 105 mm 1:2.8 DG DN Macro : Blendenreihe (8 Bilder)

Sony A7R IV mit Sigma 105 mm bei f/2.8

Wie damals fällt das Sony-Objektiv mit einer sehr guten Offenblendenleistung auf. Allerdings zeigt es sich auch sehr anfällig für Farbsäume bei niedrigeren Blendenwerten. Das Sigma-Objektiv bewegt sich auf Augenhöhe und kommt ohne Farbsäume aus, womit es eine etwas ruhigere und klarere Bildwirkung bei Offenblende erzielt. Ab f/11 wird der Bildeindruck bei beiden Objektiven wieder zunehmend weicher, was sich mit Beugungsunschärfen erklären lässt, diese wird im Nahbereich bei diesem Abbildungsmaßstab und aufgrund der hohen Auflösung der A7R IV früh sichtbar.

Sigma 105 mm an der Sony A7R IV:
links: f/2.8 / rechts: f/11

Sigma 105 mm an der Sony A7 II:
links: f/2.8 / rechts: f/11

Der Unschärfeverlauf beim Sigma ist butterweich – ebenso wie die Hintergrundunschärfe insgesamt. Das Sony-Objektiv erschafft dagegen etwas definierte Unschärfekreise.

Das Sigma 105 mm 1:2.8 DG DN Macro ist ein gelungenes Makro-Objektiv, das dank des hohen Freistellpotenzials und des cremigen Schärfeverlaufs auch gut zum Porträt-Objektiv taugt. Die Abbildungsleistung liegt auf hohem Niveau. Anders als der Sony-Konkurrent kämpft es bei geöffneter Blende nicht mit sichtbaren Farbsäumen.

Sigma 105 mm 1:2.8 DG DN Macro: Beispielbilder (12 Bilder)

Sony A7R IV mit Sigma 105 mm bei f/4.0, 1/640 s, ISO 2000

Die Handhabung ist dank Autofokus, Fokusbegrenzer, Blendenring und konfigurierbarer (Autofokus-Sperr-)Taste sehr komfortabel und lässt im Vergleich zum Original nichts vermissen. Beim manuellen Scharfstellen liegt es sogar leicht vorn. Dabei müssen Fotografen weniger tief in die Tasche greifen.

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