Starlink bekommt Auftrag vom Pentagon für Satelliteninternet in der Ukraine

Disput über die Finanzierung ist beendet. Das US-Verteidigungsministerium hat Starlink offiziell beauftragt, für Satelliteninternet in der Ukraine zu sorgen.

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(Bild: TanyaBV/Oleh Dubyna/Shutterstock.com/heise online)

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Von
  • Frank Schräer
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Das Verteidigungsministerium der USA hat offiziell bestätigt, dass es die Breitbanddienste von Starlinks Satelliteninternet für die Ukraine kauft. Elon Musks Unternehmen SpaceX hatte Starlink bereits kurz nach Kriegsbeginn für die Ukraine freigeschaltet und Tausende Antennen ins Land gebracht. Danach gab es allerdings Diskussionen um die Finanzierung, bis Musk im Herbst 2022 entschied, die Kosten für Starlink in der Ukraine unbefristet zu übernehmen.

Das muss der unberechenbare US-Milliardär nun aber doch nicht, wie das Pentagon in einem Statement gegenüber verschiedenen Medien wie Bloomberg erklärt: "Wir arbeiten weiterhin mit einer Reihe globaler Partner zusammen, um sicherzustellen, dass die Ukraine über die Satelliten- und Kommunikationskapazitäten verfügt, die sie benötigt. Die Satellitenkommunikation stellt eine wichtige Schicht im gesamten Kommunikationsnetz der Ukraine dar und das Ministerium beauftragt Starlink mit der Lieferung dieser Art von Diensten."

Das US-Verteidigungsministerium wollte aber keine weiteren Details dieses Auftrags nennen. "Aus Gründen der Betriebssicherheit und aufgrund der kritischen Natur dieser Systeme verfügen wir jedoch derzeit nicht über zusätzliche Informationen zu spezifischen Fähigkeiten, Verträgen oder Partnern, die wir bereitstellen können", heißt es seitens des Pentagon weiter.

Der Auftrag umfasst laut Medienberichten Starlinks Satelliten-Terminals und -Dienste, die vom ukrainischen Militär genutzt werden. Das Pentagon soll sich für die Finanzierung der "Ukraine Security Assistance Initiative" bedienen, einem Förderprogramm der US-Regierung zur Stärkung der Verteidigung des von Russland angegriffenen Landes. Seit Beginn der Invasion im Februar 2022 haben die USA nach Angaben des Außenministeriums der Vereinigten Staaten 36,9 Milliarden US-Dollar in die Sicherheit der Ukraine investiert (Stand: Anfang Mai 2023).

Zwei Tage nach dem Angriff wandte sich der ukrainischen Vizepremiers Mychajlo Fedorow mit einem Hilferuf an Elon Musk. Der ließ Starlink umgehend für die Ukraine freischalten. Innerhalb weniger Wochen wurden Tausende Antennen ins Land gebracht, finanziert unter anderem von der US-Regierung und Spenden. Anfangs hieß es vor allem, dass damit Menschen ins Internet gelangen würden, deren Internetanbindung wegen der Angriffe nicht mehr funktionierte. Später wurde bekannt, dass das ukrainische Militär Starlink für die Ausschaltung von Panzern und die eigene Kommunikation einsetzt.

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Elon Musk äußerte im privaten Umfeld die Sorge, dass ein Weltkrieg drohe. Das hatte auch Folgen für Starlink in der Ukraine [-–] auch weil zuerst aus Russland und später auch China immer bedrohlichere Töne zu vernehmen waren. Vorgeblich wegen der unklaren Finanzierung der Starlink-Dienste in der Ukraine stellte Musk dann den gesamten Einsatz infrage, nur um dann kurz darauf doch zu behaupten, dass er die Kosten tragen würde.

Inzwischen will Starlink dafür gesorgt haben, dass Starlink nicht mehr für Angriffe genutzt werden kann. Das Satelliteninternet solle nicht als Waffe oder zu offensiven Zwecken verwendet werden. So können etwa Drohnen nicht mehr über Starlink gesteuert werden, weil die Satelliten nicht mehr über Wasser und bei hohen Geschwindigkeiten verwendet werden können.

Im Februar dieses Jahres bestätigte Elon Musk dies bei Twitter. Starlink sei das Rückgrat der Kommunikation in der Ukraine, insbesondere an den Frontlinien, wo fast die komplette Internetkonnektivität zerstört wurde: "Aber wir werden den Konflikt nicht eskalieren lassen, da er zum dritten Weltkrieg führen könnte."

(fds)