ownCloud Infinite Scale: Go statt PHP, Microservices statt LAMP

Seite 2: Storage mit Reva

Inhaltsverzeichnis

Beim Thema Storage erfinden die Entwickler das Rad nicht neu. oCIS setzt unter der Haube auf das Reva-Framework. Es bietet eine definierte API für den Zugriff durch Clients und leitet entsprechende Anfragen an verschiedene Storage-Systeme weiter, die sich per Treiber im Hintergrund ankoppeln lassen. Im ownCloud-Kontext kann Reva dabei wahlweise normalen, lokalen Speicher mit POSIX-Dateisystem, Amazons S3 oder das Protokoll des massiv skalierbaren Storage-Dienstes EOS des CERN benutzen.

Weil EOS sich nahtlos in die Breite skalieren lässt, entledigen die Entwickler sich durch seine Nutzung der Skalierbarkeitsprobleme bei oCIS. Kleinere Setups dürften in den meisten Fällen ohnehin weiter auf File-basiertes Speichern setzen – denn der Overhead der Pflege einer ausgewachsenen EOS-Installation ist beträchtlich. Er dürfte sich in den meisten Fällen nur für größere Unternehmen eignen, deren Bedürfnisse ownCloud mit oCIS explizit adressiert.

Um das Webinterface nicht zum Nadelöhr werden zu lassen, ersetzen die Entwickler in oCIS die alte Variante durch einen Rewrite auf Basis von Vue.js. Das macht sich auch in einer (leicht) veränderten Optik bemerkbar; vollständig umgewöhnen werden Anwender sich aller Voraussicht aber nicht müssen – wenn sie nicht ohnehin die diversen Apps für Desktops und mobile Endgeräte nutzen, die per DAV direkt auf ownCloud zugreifen. Weil oCIS auch weiterhin nach außen DAV spricht, funktionieren jene Clients übrigens auch künftig problemlos.

Stilecht bietet ownCloud die Technical Preview von oCIS 1.0 in Form von Containern an. Es genügt also eine Laufzeitumgebung für Podman oder Docker, um die neue Software zu testen. Genau dazu rufen die Entwickler auch auf: Die Technical Preview ist ausdrücklich nicht für den produktiven Einsatz gedacht. Feedback an den Hersteller ist ausdrücklich erwünscht, Interessierte finden bei ownCloud eine Installationsanleitung samt Download-Link.

(fo)