Schreibmaschinchen

Mit einem Smartphone können Geschäftsleute ihre E-Mail bearbeiten sowie Kontakte und ihren Terminkalender verwalten. Für druckreife Texte oder eine Powerpoint-Präsentation braucht man jedoch Anwendungen wie die hier vorgestellten.

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Mit einem Smartphone können Geschäftsleute ihre E-Mail bearbeiten sowie Kontakte und ihren Terminkalender verwalten. Um aber druckreife Texte zu verfassen, einen zugemailten Briefentwurf zu redigieren oder eine Powerpoint-Präsentation zu sichten, braucht man schon Anwendungen wie die hier vorgestellten.

„Nehmen Sie Ihre Arbeit mit“ wirbt Microsoft im Web für Smartphones mit Windows Mobile. Das Redmonder Mobil-Betriebssystem bringt nämlich mit Word, Excel, Powerpoint und OneNote als einziges von Haus aus eine eigene Bürosuite mit. Auf anderen Handy-Plattformen muss man für entsprechende Funktionen erst ein Office-Paket anschaffen. Doch auch auf Windows-Phones sind Word Mobile und Co. keineswegs das Maß aller Dinge, wie unser Test zeigt.

Die Office-Pakete sind mit Textverarbeitung und Tabellenkalkulation ausgestattet und können Präsentationen zumindest anzeigen, zum Teil auch bearbeiten. Als Testgeräte haben wir ein HTC Touch 2 mit Windows Mobile 6.5, ein iPhone mit OS 3.1.2, ein Motorola Milestone mit Android 2.0.1, ein Nokia N97 mit Symbian S60 5th Edition und ein Blackberry Curve 8520 mit der Systemversion 4.6.1 verwendet.

Die Smartphones verfügen über ganz unterschiedliche Eingabemöglichkeiten und unterstützen schon dadurch manche Software besonders elegant oder lassen sie alt aussehen: Etwa auf dem iPhone gelingen Eingaben nur über ein kapazitives, berührungsempfindliches Display mit einer virtuellen Tastatur. Geräte mit Windows Mobile gibt es fast nur mit resistivem Display für Eingaben mit einem spitzen Griffel oder notfalls per Fingernagel. Manch andere Geräte wie das Nokia N97 mit Symbian-Betriebssystem, das Android-bestückte Motorola Milestone oder das Blackberry bringen zusätzlich eine „echte“ mechanische Tastatur mit, auf der man Texte auch eintippen kann, ohne das halbe Display mit einer Knöpfchen-Simulation zu belegen. Auch dort dient das berührungsempfindliche Display zur Navigation zwischen Menüs und zur Cursorsteuerung; lediglich auf dem Blackberry muss man sich stattdessen mit dem eingebauten Mini-Trackball begnügen.

Für die Bewertung, welche Software auf dem Handy der Wahl die beste Figur macht, haben wir zuerst auf die enthaltenen Funktionen und auf den Bedienkomfort geachtet. Letzterer hängt auch von der Ausstattung des benutzten Geräts und von den persönlichen Arbeitsgepflogenheiten ab. Wer sich mit der Minitastatur unterhalb eines Blackberry-Displays zusammenrauft, wird den Flächenbedarf einer Anwendung für die Anzeige von Bedienelementen anders bewerten als jemand, dem die großzügige virtuelle Tastatur auf dem iPhone-Display ohnehin schon die Textanzeige beschneidet. Manch anderer mag die Gestensteuerung des iPhone als viel wichtigeres Hilfsmittel einstufen.

Der Blackberry-Erfinder RIM gibt sich besonders viel Mühe, E-Mail-Anhänge nur verschlüsselt und über kontrollierte Server aufs Endgerät zu lassen. Das dahinterliegende Konzept verspricht hohe Sicherheit gegen Virenattacken und Datenspione, doch die erkauft man sich mit eher umständlichen Prozeduren zur Installation von Software und zum Dokumentenaustausch.

Die Testkandidaten mussten beweisen, dass sie angemessen pfleglich mit ihnen anvertrauten Dokumenten umgehen. Schließlich ist es extrem ärgerlich, wenn man in einem kunstvoll layouteten, als E-Mail-Anhang zugestellten Briefentwurf die letzten Feinheiten redigiert und nach dem Speichern etwa aus Word Mobile nur noch den rohen Text wiederfindet.

Mit einer Ausnahme stellen die Pakete nur die wichtigsten Grundfunktionen bereit und beschränken sich dabei auf jene, die fürs Arbeiten mit dem Smartphone überhaupt sinnvoll sind. Dazu gehört etwa das Bearbeiten von Schriftarten und Absatzformaten, Nummerierungen und Aufzählungen in Textdokumenten oder ein Satz an Rechenfunktionen, um Kunden nach Eingabe einiger Eckdaten individuelle Angebote zu erstellen. Nur SoftMaker Office fällt deutlich aus diesem Rahmen, indem es auf Windows-Mobile-Smartphones eine vollständige Bürosuite mit demselben Funktionsumfang wie auf dem Desktop bereitstellt.

Die größten Unterschiede zwischen den einzelnen Paketen offenbaren sich, wenn es ums Bearbeiten vorhandener Dokumente vom Desktop-PC geht. Alle Hersteller werben damit, dass ihre Produkte problemlos Word-Dokumente, Excel-Tabellen und zum Teil Powerpoint-Präsentationen verarbeiten könnten. Wer allerdings einen Mac mit iWork einsetzt, hat derzeit nicht einmal auf dem iPhone die Chance, seine Dokumente unterwegs zu überarbeiten. Apple arbeitet daran, seinen Online-Dienst iwork.com fürs iPhone zu optimieren. Danach sollten sich auch Pages-Dokumente, Numbers-Tabellen und Keynote-Präsentationen vom iPhone aus übers Web bearbeiten lassen.