Fehlertoleranter Hauptprozessor

Intel will Chips übertakten oder stromsparender laufen lassen, indem elektrische Probleme direkt im Silizium detektiert werden.

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Sein Name klingt schon einmal ziemlich robust: "Palisades" – zu Deutsch: "Abwehrzaun". Der Prototyp-Chip, den Intel-Forscher am "Circuits Lab" des IT-Riesen im US-Bundesstaat Oregon entwickelt haben, soll auch besonders wehrhaft sein: Während sich aktuelle Technik durchaus verrechnen kann, wenn sie es mit massiven Störungen zu tun bekommt, kann dieser Halbleiter diese erkennen und sogar für sich nutzen. "Resilient Processor Design" nennt sich die Idee, eine Chip-Technik also, die "nachgeben" kann, wenn sie Probleme bei der eigenen Arbeit detektiert, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Damit das funktioniert, besitzt der Prototyp-Chip in das Silizium gegossene Fehlerkorrekturmechanismen. Diese dienen dazu, Timing-Probleme "on the fly" zu korrigieren, wie sie nicht nur durch zu hohe Frequenzen, sondern auch durch Überhitzung und Fluktuationen bei der Stromversorgung vorkommen können. Eine eigens entwickelte Recovery-Technik sorgt dann dafür, dass eine Instruktion so lange wiederholt wird, bis das Ergebnis wieder stimmt.

Was zunächst danach klingt, als würde es den Prozessor ausbremsen, sorgt im Endergebnis dafür, dass er entweder mit im Durchschnitt höherer Taktrate laufen kann oder aber stromsparender ans Werk geht – die rein elektrische Korrektur frisst wenig Zeit. Im Labor ließen sich so bei typischen Anwendungen im Vergleich zu normalen Chips Leistungsverbesserungen denn auch zwischen 12 und 50 Prozent erzielen. Auf der Stromsparseite sind bei gleicher Rechenpower wiederum bis zu 22 Prozent weniger Energieverbrauch drin.

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(bsc)