Fahrradfelgen-Design: Modulare Drohne Modovolo Lift bleibt länger in der Luft

Drohnen sollen mit einer Akkuladung möglichst lange in der Luft bleiben. Modovolo hat mit einem Fahrradfelgen-Design einen neuen Ansatz dafür gefunden.

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Modovolo Lift Drohne im Flug

Die Modovolo Lift im Flug.

(Bild: Modovolo (Screenshot))

Lesezeit: 3 Min.

Das US-amerikanische Drohnen-Start-up Modovolo hat die "Modovolo Lift"-Drohne entwickelt, die mit verschiedenen technischen Eigenschaften wie etwa hoher Motordrehzahl bei langsam laufenden großen Rotorblättern, geringem Gewicht und modularem Design die Flugzeit nach oben schraubt. Die Drohne ist allerdings ausschließlich für den professionellen Einsatz gedacht. Der Preis ist dabei niedriger als der ähnlicher Drohnen anderer Hersteller.

Das Konzept der Modovolo-Drohne ist relativ simpel: An einem filigranen Grundkörper können die Rotorgehäuse, die in Form einer Fahrradfelge konstruiert sind, beliebig angeordnet werden. So sind je nach Einsatzzweck verschiedene Konfigurationen etwa als Quad-, Hexa- oder Octocopter möglich.

Die Rotorgehäuse, in denen die Motoren mittig aufgehängt sind, ähneln im Aufbau einer Fahrradfelge. Diese Konstruktion ist extrem leicht und sehr stabil, begründet Modovolo den Aufbau. Das Leergewicht der Drohne konnte so auf etwas mehr als 1,1 kg gedrückt werden. Das Fluggewicht inklusive Batterien liegt bei einer Quadcopter-Konfiguration bei knapp 3,5 kg. Zum Vergleich: Eine DJI Matrice 300, die in der gleichen Liga spielt, wiegt 6,1 kg.

Die Rotorgehäusekonstruktion hat allerdings noch einen anderen Vorteil als nur das niedrige Gewicht. Sie wirkt im Zusammenspiel mit den hochdrehenden Motoren bei zugleich niedriger Drehzahl großer Rotoren wie ein kanalisierender Ventilator, ähnlich einem Düsentriebwerk. Dadurch werde eine hohe Effizienz erzielt. Die Rotoren hat Modovolo entsprechend angepasst. Sie sollen den höchsten Schub aller am Markt befindlichen Drohnen bieten und zugleich effizient arbeiten, verspricht das Unternehmen.

Tests der Modovolo Lift zeigen, dass das Konzept offenbar aufgeht. Mit einer einzigen Akkuladung sind Flugzeiten von bis zu zwei Stunden am Stück möglich, wie das Unternehmen in einem Video demonstriert.

Die Grundkonstruktion der Drohne sei so angelegt, dass sie "steif, stark und leicht, ohne exotische Materialien" auskommt. Dadurch konnten die Herstellungskosten auch deutlich gesenkt werden. Prinzipiell lässt sich die Drohne so für jeden erdenklichen Einsatzzweck konfigurieren, etwa für militärische Einsätze, in der Landwirtschaft und in der Baubranche, in der Photogrammetrie und für Lidar-Anwendungen. Dazu entwickelt Modovolo einen universell einsetzbaren Utility Pod, der beliebige Nutzlasten aufnehmen können soll, um die Drohne für möglichst viele Anwendungsfälle einsetzbar zu machen.

Modovolo sucht derzeit Testpiloten, die die Drohne unter festen Testprotokollen fliegen sollen und dem Unternehmen Feedback geben. Die Hinweise sollen in weitere Verbesserungen der Drohne einflieĂźen, bevor sie auf den Markt gebracht wird.

Der Preis soll dann bei etwa 6000 US-Dollar liegen. Das ist gĂĽnstiger als eine vergleichbare DJI Matrice 300 RTK, die mehr als 10.000 Dollar kostet und eine maximale Flugzeit von etwa 55 Minuten bietet.

(olb)