Heimautomationsmesse: Vorschau auf die e/home 2004

Unter dem Motto "Lösungen für Zuhause" bringt die e/home 2004 Anfang September wieder Hausautomatisierer zusammen.

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Von
  • Oliver Lau

Vom 1. bis 3. September findet die vierte Auflage der Heimautomationsausstellung e/home auf dem Gelände der Messe Berlin statt. Fachhändler, Fachhandwerker und andere Interessierte können sich dort in Halle 7 drei Tage lang über neue (und altbekannte) Produkte und Dienstleistungen der Unterhaltungselektronik, Kommunikationstechnik, Hausgerätebranche, Hausautomation, Sicherheitstechnik und Telematik austauschen.

Die Fraunhofer Gesellschaft ist im Vergleich zu den anderen Herstellern und Dienstleistern überproportional stark vertreten. Das Institut für mikroelektronische Schaltungen und Systeme (IMS) etwa präsentiert gemeinsam mit dem Institut für Software- und Systemtechnik (ISST) Dienste für das seniorengerechte Wohnen, mit deren Hilfe des nachts beispielsweise Pulsfrequenz, Atmung und Bewegung aufgezeichnet werden und sich am nächsten Morgen vom zuständigen Arzt oder Betreuer einsehen lassen. Ein Notrufschalter für die Senioren-Hosentasche alarmiert im Notfall den zuständigen Betreuer.

Das Fraunhofer-Institut für Open Communication Systems (FOKUS) hat sich der Vernetzung von Multimedia-Geräten verschrieben und stellt UPnP-gestützte (Universal Plug'n'Play) Produkte vor, die digitale Videorecorder, MP3-Player, Settop-Boxen, Computer und Fernseher miteinander verknüpfen sollen. Das FOKUS hat dafür in Kooperation mit der Tochterfirma TwonkyVision einen Media-Server entwickelt, der eine hersteller- und geräteunabhängige Kommunikation zwischen den Komponenten gewährleisten soll, etwa um auf verteilt gespeicherte Multimediadaten zuzugreifen. Auch aus der Ferne soll man auf seine multimedialen Daten Zugriff haben, nämlich über ein OSGi-kompatibles Gateway.

Das Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme (IMS), bekannt durch Forschung und Entwicklung rund ums inHaus Duisburg, veranstaltet darüber hinaus an allen drei Messetagen ein Forum zum Thema "Innovation durch Integration".

Apple will auf der Messe den Airport Express (siehe auch aktuelle c't 18/04, Seite 64) vorstellen. Der kleine Kasten für die Steckdose enthält eine WLAN-Access-Point nach dem 802.11g-Standard (max. 54 MBit/s brutto), einen Print-Server für USB-Drucker und einen Empfänger für Audio-Streaming, der die Musikstücke von iTunes ab Version 4.6 auf die heimische Stereoanlage überträgt.

Ob Satellitenempfang, Computer, Spielkonsole, Audio oder Video -- die Schweizer Firma Reichle & De-Massari (R&M) will alle Komponenten über ein einheitliches Verkabelungssystem zusammenbringen. Zum Homewiringsystem HWS gehören Kommunikationsverteiler, Kabel und Dosen. Daran lassen sich die Geräte über RJ45- und Koax-Stecker anstöpseln. Für Elektrosmog-fühlige Menschen präsentiert R&M außerdem einen Kunststoff-Lichtwellenleiter für den Aufbau von Breitbandnetzen im privaten Heim. Highspeed liegt im Trend: Der Markt für Hochgeschwindigkeits-Heimnetzwerke wird laut In-Stat/MDR rasant wachsen. Die Marktforscher aus dem Institut sehen für das so genannte Entertainment Networking einen Umsatzanstieg von 8,3 Milliarden US-Dollar im Jahre 2004 auf rund 17 Milliarden US-Dollar im Folgejahr.

Auch der vielbeschworene digitale Kühlschrank wird auf der e/home mit von der Partie sein, allerdings nicht wie der Multimedia-Kühlschrank von LG Electronics als Einkaufshelfer, der auf Verfallsdaten und ausgehende Lebensmittel aufmerksam macht: Dank des Miele InfoControl soll Tiefgefrorenes nicht mehr verderben, weil der Kühlschrank via Powerline über eine WLAN-Basisstation eine Warnmeldung auf ein dazugehöriges Empfangsteil sendet, beispielsweise wenn die Kühlschranktür zu lange offen steht.

Wie in den Jahren zuvor wird die Messe wieder von einem Kongress begleitet, veranstaltet von der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik mbH (gfu) in Kooperation mit der Abteilung Consumer Electronics im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI). Von zahlreichen Rednern soll dort Vielfältiges über Entwicklung, Fortschritt und Trends des "intelligenten" Heims zu hören sein -- oder über die Wertsteigerung des Eigenheims durch Steuer- und Kommunikationsnetze, aber auch über Standards für audiovisuelle Heimnetzwerke, Ambient Intelligence, Display-Technologien wie Plasma, LCD und OLED sowie HDTV und Bedienkonzepte.

Das Kongress-Programm steht als PDF zum Download bereit. Die Tageskarte für die Messe kostet 12 Euro (ermäßigt 9 Euro), die Kongressdauerkarte 710 Euro. (ola)