Neue Mobilfunkstudie soll Gefahren belegen

Eine bayerische Ärztegruppe kommt zum Schluss, dass die Strahlung einer Mobilfunkbasisstation das Krebsrisiko für Bewohner der direkten Umgebung signifikant erhöht.

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Von
  • Dorothee Wiegand

Eine Ärztegruppe im bayerischen Ort Naila kommt aufgrund einer Studie zu dem Schluss, dass die Strahlung einer Mobilfunkbasisstation im Ort das Krebsrisiko für Bewohner signifikant erhöht.

Die Sendestation hatte 1993 ihren Betrieb aufgenommen. Grundlage der Studie waren Daten von 967 Patienten aus den Jahren 1994 bis 2004. Anhand dieser Informationen lässt sich nach Auffassung der Autoren belegen, dass Patienten, die während der vergangenen 10 Jahre in einem Abstand von weniger als 400 Metern vom Sendemast lebten, häufiger und früher erkrankten. Gegenüber weiter entfernt Wohnenden waren die Patienten mit Wohnsitz in unmittelbarer Nähe der Sendestation "in durchschnittlich acht Jahre jüngerem Alter erkrankt".

Die Nailaer Ergebnisse sprechen nach Ansicht der Ärzte Horst Eger, Klaus Uwe Hagen, Birgitt Lukas, Peter Vogel und Helmut Voit für Langzeit-Auswirkungen. So hatte sich nach fünf Jahren Betriebszeit des Senders bei den untersuchten Personen "das relative Risiko an Krebs neu zu erkranken, für die näher an der Sendestation lebende Bevölkerung im Vergleich zu der Gruppe im Nailaer Außenbereich verdreifacht".

Den Dauerstreit um mögliche Risiken des Mobilfunks kennzeichnet eine Flut von wiedersprüchlichen Informationen. Mal warnen Behörden vor einer Gefährdung, mal beruhigen Studien mit Berichten von weit unterschrittenen Grenzwerten. Die Mediziner des 8500-Einwohner-Ortes im Frankenwald sind der Ansicht, dass ihr Konzept jederzeit einfach auch an anderen Orten angewandt werden könnte, "die jahrelang relativ isoliert von einer Sendeanlage bestrahlt wurden". (dwi)