Apache Tomcat 7 Beta erhältlich

Die Entwicklung der nächsten Version des Servlet-Containers der Apache Software Foundation wird konkret. Die jetzt vorgestellte Beta des Tomcat 7 implementiert die Java-Standards Servlet 3.0, JSP 2.2 und EL 2.2.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 3 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Pientka

Mehr als dreieinhalb Jahre nachdem Tomcat 6 erschienen ist, hat die Apache Software Foundation eine erste Beta der Version 7 des Java-Webservers vorgestellt. Er verzeichnete nach Angaben der Stiftung bislang 10 Millionen Downloads. Tomcat 7 implementiert die Java-Webprogrammierschnittstellen Servlet 3.0, Java Server Pages (JSP) 2.2 und Expression Language (EL) 2.2, die Teil der im Dezember 2009 finalisierten Spezifikation "Java EE 6" (Java Enterprise Edition) sind. Konsequenterweise wird als Ablaufumgebung nur noch die Java Runtime Environment (JRE) 6.0 unterstützt. Das führte unter anderem zur Aktualisierung des integrierten Eclipse-Compilers.

Neben Fehlerkorrekturen haben die Entwickler bei Tomcat 7 vor allem an den Sicherheitsfunktionen und der Leistungsfähigkeit gearbeitet. Augenscheinliche Änderungen betreffen die Manager- und die Host-Manager-Webanwendung, da dafür neue Berechtigungsrollen und eigene URLs eingeführt wurden. Um Speicherlöcher für Webanwendungen in der Java Virtual Machine (JVM) einfacher zu identifizieren, enthält die Manager-Anwendung einen Knopf und eine URL http://localhost:8080/manager/html/findleaks für die Ausführung der Analyse. Refaktorisierungen des Codes haben zur Verbesserung der Sicherheit, Anpassbarkeit, Stabilität und Einbettung des Tomcats geführt. Neben dem Sicherheitsmanager sind hiervon vor allem die Konnektoren, MBean-Registrierung, Jasper-Integration und der Lifecycle-Manager betroffen.

Durch die Unterstützung der Spezifikation Servlet 3.0 haben sich die Konfiguration von Cookies (über die neue Klasse SessionCookieConfig), der File-Upload, die Unterstützung von Annotationen und die asynchrone Kommunikation geändert. Nützlich ist es, die web-fragment.xml für eine modularisierte Konfiguration und den ServletContext für eine dynamische Konfiguration der Webanwendung zu verwenden. Für die asynchrone Bearbeitung von Requests mit dem Comet-Prozessor haben die Projektbeteiligten den Paketnamen geändert. Zusätzlich gibt es noch kleinere Überarbeitungen bei der Validierung des Verhaltens der XML-Deskriptoren. Auch ist es möglich, einige Valve-Komponenten als Filter zu verwenden.

Auch wenn Tomcat 7 abwärtskompatibel zu seinen beiden Vorgängerversionen ist, wird die Migration der meisten Anwendungen auf die neue Version sicherlich noch bis nächstes Jahr dauern. Relevant könnte die neue Version für Anwendungen werden, bei denen HTTP-Push-Kommunikation zum Tragen kommen soll. Mit der finalen Freigabe von Tomcat 7 ist im Herbst zu rechnen. (ane)