Apple zu Siri: "Wir glauben, dass Privatsphäre grundlegendes Menschenrecht ist"

Nach der Einigung bei einer Sammelklage wegen möglicher Siri-Mitschnitte unterstreicht ein Apple-Statement, wo der Konzern steht.

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Apple-Sprachassistentin Siri

Apple-Sprachassistentin Siri: Einigung bei Sammelklage sorgt fĂĽr Verunsicherung.

(Bild: dpa, Alexander Heinl)

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Nachdem Apple am letzten Montag bereits gegenüber Medien Stellung zu einer millionenschweren Einigung in einem US-Sammelklageverfahren wegen des Mitschneidens von Siri-Anfragen über mehrere Jahre genommen hatte, legte das Unternehmen einige Tage später auch mit einem öffentlichen Statement auf seiner Website nach. Darin betont der Konzern sein "langjähriges Engagement für den Datenschutz mit Siri".

Beschrieben wird darin unter anderem, dass Siri die Datenverarbeitung "wo möglich" auf dem Gerät des Nutzers vornehme. Das gelte sowohl für das Sprechen als auch das Tippen mit Siri. "Wenn ein Nutzer Siri beispielsweise bittet, ungelesene Nachrichten zu lesen, oder wenn Siri über Widgets und die Siri-Suche Vorschläge macht, wird die Verarbeitung auf dem Gerät des Nutzers vorgenommen." Auch Inhalte von Nachrichten würden nicht an die Apple-Server übertragen, "weil das für die Beantwortung der Anfrage nicht notwendig ist".

Auch die Verarbeitung von Audio – also die Promptanfragen – würden bei "dazu fähigen Geräten" mittels integrierter Neural Engine verarbeitet, "solange sich Nutzer nicht dazu entscheiden, sie mit Apple zu teilen". Betont wird außerdem, dass Siri-Daten von Apple "nie" zum Aufbau von Marketingprofilen verwendet worden seien. Das Gleiche gelte für Werbung oder den Verkauf der Daten, "egal zu welchem Zweck". Apple arbeite ständig daran, Technologien zu entwickeln, die Siri "noch privater" machten.

Weiterhin hieß es, Apple minimiere die Datenmenge, die pro Siri-Anfrage gesammelt werde. Wenn es nötig sei, Daten an die Apple-Server zu übergeben, versuche man, mit möglichst wenig Informationen auszukommen, um genaue Ergebnisse zu liefern. Zudem würden Siri-Anfragen und Siri-Suchen nicht mit dem Apple Account verknüpft. Stattdessen gibt es einen Random Identifier. Auch Audioaufzeichnungen der Anfragen behalte man nicht, "außer die Nutzer geben ein explizites Opt-In, um dabei zu helfen, Siri zu verbessern". Selbst dann würden Aufnahmen "nur für diesen Zweck" genutzt und man könne dies jederzeit wieder abschalten.

Schließlich betont Apple seine Private-Cloud-Compute-Technik im Rahmen von Apple Intelligence. Da Siri auch Teil davon wird (beziehungsweise ist), nutze man Modelle, die komplett auf dem Gerät laufen und ansonsten eben PCC. Auf die dort vorgenommenen Berechnungen soll Apple keinen Zugriff haben, inklusive der Anfragen. Bei der Beilegung der Sammelklage ging es allerdings darum, dass Apple beim Auswerten von Siri-Aufzeichnungen auf externe Firmen gesetzt hatte, die teilweise aufgrund von Fehlaufrufen sogar "Dirty Talk" mitbekamen. Es gab anfangs kein Opt-Out dazu.

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(bsc)