Roboterhund Black Panther 2.0 soll Laufrekord gebrochen haben
Der chinesische Roboterhund Black Panther 2.0 soll 100 m unter 10 Sekunden laufen können. Der Wert scheint aber nicht aus dem Stand erreichbar zu sein.
Der chinesische vierbeinige Roboter Black Panther 2.0, ein Gemeinschaftsprojekt des Zhejiang University Humanoid Innovation Institute und des Roboter-Start-Ups Mirror Me, hat auf dem Laufband eine Spitzengeschwindigkeit von 10,4 m/s erreicht. Damit hat der Roboterhund das Potenzial, eine Strecke von 100 m unter 10 Sekunden zu laufen. Einen offiziellen Nachweis dafĂĽr gibt es aber nicht.
Offiziell hält der Roboterhund Hound des südkoreanischen Korea Advanced Institute of Science & Technology den Guinness-Rekord im 100-Meter-Lauf mit 19,87 Sekunden. Dass der Black Panther 2.0 diesen Rekord aus 2023 nun so pulverisiert haben soll, ist zwar möglich, dürfte aber eher theoretisch sein.
So zeigt ein Video auf X, wie der Roboterhund auf einem Laufband auf maximal 10,4 m/s beschleunigt. Bis er diese Geschwindigkeit erreicht, benötigt er aber einige Sekunden. Aus dem Stand kann er also die 100 m nicht unter 10 Sekunden schaffen. Deshalb ist es eher wahrscheinlich, dass der Roboterhund eine 100 m lange Strecke nur im fliegenden Start unter 10 Sekunden bewältigen kann. Ein entsprechender Weltrekord muss jedoch aus dem Stand erzielt werden. Möglich ist aber auch, mit einer Zeit unter 19,87 Sekunden den Rekord von Hound zu knacken.
Leichtbau, spezielles Design und KĂĽnstliche Intelligenz
Dass der Black Panther 2.0 schnell ist, das hat er jedoch bewiesen. Möglich machen das ein extremer Leichtbau, kompakte Hochleistungsmotoren, durch Künstliche Intelligenz (KI) gesteuerte Bewegungen und ein spezielles Design der Beine und Füße. Der Black Panther wiegt lediglich 38 kg und ist 63 cm hoch. Zum Vergleich: Der aktuelle Rekordhalter wiegt mit 45 kg deutlich mehr.
Durch die Verwendung leichter Materialien wie Kohlefaser konnte das Gewicht des Black Panther gedrückt werden. Das Material findet sich vor allem in den Beinen des Roboters wieder. Das geringe Gewicht und die hohe Steifigkeit der Beine lassen es zu, dass diese schneller durch die eigens entwickelten Elektromotoren mit hoher Leistungsdichte beschleunigt werden können.
Zudem haben sich die Forscher bei der Entwicklung der Beine an denen von Springmäusen orientiert, die auf der Flucht hohe Geschwindigkeiten von bis zu 24 km/h erreichen können. Die Beine des Roboters sind entsprechend mit Federelementen versehen, die Stöße absorbieren und dabei helfen, die Geschwindigkeit zu halten.
Bei der Entwicklung der Füße haben die Wissenschaftler dagegen Anleihen bei Panthern genommen. Die Füße sind so konzipiert, dass sich der Grip um 200 Prozent gegenüber herkömmlichen Gummifüßen erhöht. Der Roboter kann so die Kraft besser auf den Boden bringen.
Die Bewegungen koordiniert eine KI. Durch maschinelles Lernen hat der Roboter gelernt, seinen Gang an verschiedene UntergrĂĽnde anzupassen und seine GliedmaĂźen fĂĽr flieĂźende Bewegungen zu synchronisieren.
Obwohl der Black Panther 2.0 nicht offiziell nachgewiesen hat, der schnellste Roboterhund der Welt zu sein, dürfte er die 100-m-Strecke schneller als die meisten Menschen laufen. An die menschlichen Laufrekorde kommt er allerdings aus dem Stand nicht heran. Den hält aktuell der US-Amerikaner Usain Bolt mit 9,58 s und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 10,44 m/s. Er hatte den Weltrekord 2009 aufgestellt.
Das chinesische Forschungsteam hofft aber, irgendwann diese Marke knacken und die Laufgeschwindigkeit des Menschen überbieten zu können.
(olb)