Erfinden kommt wieder in Mode

"Entwickeln statt Erfinden" hieß viele Jahre lang die Devise in Unternehmen. Gibt es nun eine Renaissance des Erfinders? Daran glaubt beispielsweise der frühere technische Direktor von Microsoft, Nathan P. Myhrvold.

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Von
  • Sascha Mattke

Lange Jahre war in Vergessenheit geraten, welche Werte erfinderische Einzelpersonen schaffen können -- Erfinden wurde in großen Firmenlabors durch gezieltes Forschen und Entwickeln abgelöst, weil es als wenig lukrativ galt. Jetzt dreht sich dieser Trend allmählich wieder um, berichtet Technology Review in seiner neuen Ausgabe.

So hat der frühere technische Direktor von Microsoft, Nathan P. Myhrvold, das Unternehmen Invention Science gegründet. Hier arbeiten etwa zwei Dutzend Erfinder, die von Anwälten und Lizenzierungsexperten unterstützt werden. Auch nicht auf das Erfinden spezialisierte Firmen denken um: die Generics Group bezahlt ihre Ingenieure auch dafür, dass sie Projekte verfolgen, die mit den Anforderungen der Kunden zunächst nichts zu tun haben. Das bekannteste Beispiel ist wohl Google, wo die Angestellten ebenfalls einen Teil ihrer Arbeitszeit mit privaten Projekten verbringen sollen.

Myhrvold könnte die weit verbreitete Ansicht widerlegen, dass Erfinden nur im Rahmen von großen Firmenlabors Sinn macht, weil dann Entwicklung, Marketing und Produktion gewährleistet sind. Die Parallele dazu: Bis in die 80er Jahre galt auch der Verkauf von Software zusammen mit Hardware als sinnvoll. Dann kamen bekanntlich Bill Gates und andere und bewiesen das Gegenteil. "Erfinden ist die neue Software", sagt heute Myhrvold.

Siehe dazu in der aktuellen Ausgabe von Technology Review (seit dem heutigen Donnerstag, den 29. Juli, im Handel): (sma)