Europäische Hochschulen sollen IT fair beschaffen

Per Petition will eine europäische Initiative den Fair-Trade-Gedanken bei der öffentlichen Beschaffung von Informationstechnik propagieren.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 73 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Christian Kirsch

Was mit Kaffee, Bananen und Schnittblumen funktioniert, sollte nach dem Willen einer europäischen Initiative auch für Informationstechnik möglich sein: Sie sammelt Unterschriften für den fairen IT-Einkauf. Die Petition wendet sich zunächst an die europäischen Hochschulen.

Ziel der Initiative "Procure IT Fair" ist es, 10.000 Unterschriften für den Einschluss sozialer und ökologischer Kriterien in öffentliche IT-Ausschreibungen zu sammeln. Solche Anforderungen könnten "wesentlich dazu beitragen, Armut zu verringern und die Arbeitsbedingungen in den Herstellerländern zu verbessern." An der Initiative beteiligen sich nicht-staatliche Organisationen (NGOs) aus Deutschland, den Niederlanden, der Tschechischen Republik, Österreich, Ungarn, Polen, China, Spanien sowie The GoodElectronics Network.

Die Petition weist darauf hin, dass "die Arbeitsbedingungen ... in den Herstellerländern ... großteils menschenunwürdig" seien. Die Beschäftigten seien Gesundheitsrisiken ausgesetzt, arbeiteten bis zu 12 Stunden täglich und sieben Tage pro Woche. Erst kürzlich hatte eine Serie von Selbsttötungen bei der chinesischen Firma Foxconn Diskussionen über Arbeitsbedingungen und Löhne ausgelöst, die zu einer Lohnerhöhung um 143 Prozent führten. Das Unternehmen beschäftigt im südchinesischen Shenzhen über 300.000 Menschen. (ck)