Kia bessert Routenplaner nach

Mit einem großen Software-Update verspricht Kia einen verbesserten Routenplaner und weitere Einnahmen aus Infotainment-Paketen. 

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Kia Infotainment

Kia Infotainment

(Bild: Pillau)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Smartphones geben inzwischen den Takt vor: Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht mindestens eine App auf dem Handy ein Update bekommt. Das weckt eine gewisse Erwartung auch an andere Elemente der Unterhaltungselektronik im Alltag, und das moderne Auto gehört dazu. Autohersteller lassen sich auf diesen Takt unterschiedlich zögerlich ein. Schließlich soll mit einer Aktualisierung sich für den Nutzer auch sichtbar etwas ändern. Kia verspricht mit einem großen Update genau das und hat dabei auch die Modelle im Blick, die nicht die neueste Hardware eingebaut haben.

Für den Alltag relevant ist vor allem ein fähiger Routenplaner. Der Kia EV6, den wir im Dezember in der Redaktion hatten, zeigte diesbezüglich noch Potenzial für weitere Verbesserungen, obwohl er schon mit dem jüngsten Kia-Infotainmentsystem ccNC (Connected Car Navigation Cockpit) bei uns antrat. Mit dem Update kann der Fahrer im EV-Routenplaner über die Kartenansicht einstellen, mit welchem Ladestand er sein Ziel erreichen möchte. Dieser variable Mindestladestand der Batterie kann auch für das Ansteuern von Ladestationen programmiert werden, um so durch ein Ladefenster mit maximaler Ladeleistung den Stopp zu verkürzen. Wie gut das nun in der Praxis klappt, muss ein Test zeigen.

Deutlich verbessert haben will Kia auch die Sprachsteuerung. Wie unter anderem Stellantis nutzt auch Kia dafür ChatGPT. Helfen soll das, so schreibt Kia, bei der "Optimierung der Routenführung im Sinne des Fahrers über die Suche nach Unterkünften, die Empfehlung von Aktivitäten und beispielsweise die Organisation von Ski- oder Sportausrüstung bis zur Beurteilung der Wetterlage inklusive Unwetter- oder Lawinenwarnungen." Ein solcher Service muss dem Kunden perspektivisch etwas Geld wert sein. Im EV3 ist das im ersten Jahr inklusive, danach soll eine Abogebühr fällig werden – in welcher Höhe, steht noch nicht fest.

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Etwas konkreter wird Kia diesbezüglich bei drei Paketen, mit denen sich beispielsweise Ladepausen im Kia EV3 unterhaltsamer gestalten lassen: "Entertainment Standard", "Entertainment+" und "Entertainment+ (WiFi)" können ab sofort im Kia Connect Store gebucht werden. Im günstigsten Paket sind Youtube und Musikstreaming-Dienste enthalten. Das kostet 7,99 Euro pro Monat oder 85,99 Euro im Jahr. Im mittleren Paket können die eigenen Zugänge zu Diensten wie Disney oder Netflix genutzt werden, hinzu kommen außerdem noch einige Spiele. Im teuersten Paket können Nutzer das Auto als Hotspot nutzen, brauchen also nicht das eigene Datenvolumen anzuzapfen. Was diese beiden Pakete kosten, richtet sich nach dem jeweiligen Modell und wird erst nach der Verknüpfung von Auto und App sichtbar.

Ein wichtiges Update, von dem bisher nur die Kia-Fahrer mit der aktuellen Hardware profitiert haben, bekommt nun auch ältere Ausführungen. Warntöne der Verkehrsschilderkennung lassen sich nun mit einem Knopfdruck stummschalten. Das ist aus zwei Gründen zu begrüßen: Zum einen nervt dieser Assistent auch bei Kia gelegentlich mit fehlerhaften Meldungen, zum anderen muss er, so will es die Vorschrift, nach jedem Neustart des Autos wieder an sein. Dieses Update kann ab dem 14. April installiert werden. Die Neuerungen für die aktuellen Infotainmentsysteme sollen schon jetzt verfügbar sein.

(mfz)