Regulierer senkt Gebühren für die letzte Meile

Die Bundesnetzagentur senkt die bei der Übernahme einer Teilnehmeranschlussleitung der Telekom durch einen Wettbewerber anfallenden Gebühren und legt auch die Entgelte für das sogenannte Line-Sharing für zwei Jahre neu fest.

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Die Bundesnetzagentur senkt die Gebühren für Vorleistungen im Bereich der sogenannten letzten Meile zum Endkunden, welche die Deutsche Telekom ihren Wettbewerbern im Rahmen des regulierten Netzzugangs anbieten muss. Zum 1. Juli sinken demnach die Preise für die Übernahme einer Teilnehmeranschlussleitung (TAL) sowie den geteilten Zugang zum Endkunden per Line Sharing. Die entsprechenden Entgeltentscheidungen gelten für zwei Jahre bis Juni 2012, teilte die Regulierungsbehörde am Mittwoch in Bonn mit. Zuletzt waren die Tarife im Juni 2008 angepasst worden.

Während über die monatliche TAL-Miete in einem separaten Regulierungsverfahren entschieden wird und diese weiterhin 10,20 Euro kostet, sinken laut der Entscheidung der zuständigen Beschlusskammer mit dem heutigen Tag die sogenannten Einmalentgelte, die von der Telekom im Zuge der Übernahme der Anschlussleitung durch den Wettbewerber berechnet werden können. Demnach kostet die Übernahme eine TAL ab sofort einmalig 30,83 Euro netto (vorher: 35,70 Euro).

Neue Tarife gibt es auch für Vorleistungen beim geteilten Zugang zur TAL im sogenannten Line-Sharing-Verfahren. Beim Line Sharing wird die TAL nach Frequenzbändern in einen niederen und einen höheren Frequenzbereich aufgeteilt. Damit kann der untere Frequenzbereich von der Telekom weiter für Telefondienste genutzt werden, während ein Wettbewerber auf den höheren Frequenzen einen DSL-Anschluss anbieten kann. Während die monatliche Miete für diese nur wenig genutzte Zugangsvariante leicht von 1,78 auf 1,84 Euro steigt, sinken die Einmalentgelte zum Teil deutlich.

Der Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) begrüßte die Entscheidung des Regulierers. Entgegen der von der Telekom beantragten Erhöhung habe die Bundesnetzagentur die Entgelte gesenkt, teilte der Verband am Donnerstag in Bonn mit. "Mit der Reduktion der TAL-Einmalentgelte hat die Bundesnetzagentur ein deutliches Zeichen für den Wettbewerb, auch hinsichtlich des Breitbandausbaus in unversorgten Gebieten, gesetzt", erklärte Breko-Geschäftsführer Stephan Albers. Auch der andere Wettbewerber-Verband war zufrieden. "Die Entscheidung, die Einmalentgelte für die letzte Meile zum Endkunden überwiegend leicht abzusenken, geht in die richtige Richtung“, sagte VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner. (vbr)