US-Filmstudio versus BitTorrent-Website

Mit der Aufforderung an die Betreiber einer schwedischen Tracker-Site, Urheberrechtsverstöße rund um den Film Shrek 2 zu unterlassen, scheint das Hollywood-Studio DreamWorks SKG auf Granit zu beißen.

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Von
  • Nico Jurran

Mit der Aufforderung an die Betreiber der schwedischen Tracker-Site thePirateBay.org, Urheberrechtsverstöße rund um den Film Shrek 2 zu unterlassen, scheint das Hollywood-Studio DreamWorks SKG auf Granit zu beißen. Dabei hatte Dreamworks eigens die auf Urheberrechtsverletzungen spezialisierte US-Kanzlei Keats McFarland & Wilson, LLP mit der Vertretung seiner Interessen beauftragt. Deren Anwalt Dennis L. Wilson schickte besagtes -- und mittlerweile im Internet veröffentlichtes -- Schreiben (Text-Version, PDF-Version) an die BitTorrent-Website-Betreiber, in dem er sich auf den Digital Millennium Copyright Act (DMCA) beruft.

Die Antwort der thePirateBay.org-Betreiber kam postwendend und ließ an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig: "Wie Ihnen vielleicht -- oder vielleicht auch nicht -- bekannt ist, ist Schweden kein Bundesstaat der USA. Schweden ist ein Land in Nordeuropa. Falls Sie es bislang noch nicht bemerkt haben sollten: US-Recht ist hier nicht anwendbar. Zu Ihrer Information: Kein schwedisches Gesetz wird verletzt", so das Antwortschreiben, das mit der Androhung rechtlicher Schritte bei weiterer Belästigung und mit einigen derben Grüßen endet. Wie bei BitTorrent-Tauschseiten üblich, ist oder war der Film "Shrek 2" selbst überhaupt nicht auf thePirateBay.org zu finden, sondern höchstens das passende Torrent-File mit den Meta-Informationen, wo der Film im Peer-to-Peer-Netz zu bekommen ist.

Eine kleine Randnotiz: Bei der offiziellen Niederlegung seines Amtes als Chef des US-Filmverbandes MPAA warnte Jack Valenti nach Angaben des Internet Movie Database noch einmal vor dem Projekt Fast AQM Scalable TCP (FAST) des California Institute of Technology. Bei einer Demonstration sei ihm laut Medienberichten vorgeführt worden, wie sich ein Film in DVD-Qualität über dieses Netz in fünf Sekunden übertragen ließe. Als der Institutsdirektor ihm dann mitgeteilt habe, dass die Technik in 18 Monaten Marktreife erreichen würde, sei er blass geworden. Das Magazin New Scientist berichtete wiederum erst vor kurzem, dass Microsoft und Disney sich für FAST interessieren würden, um darüber Video On Demand zu realisieren. (nij)