Tinder führt Identitätsnachweis per Ausweis ein

Falsche Angaben, Fotos oder Fake-Profile sind große Probleme von Dating-Apps. Bei Tinder kann man das nun vermeiden – mit dauerhafter Datenspeicherung.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 12 Kommentare lesen
Frau mit Smartphone in der Hand, auf dem in Tinder das Profil eines Mannes geöffnet ist.

(Bild: Alex Photo Stock/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von

Wer tindert, kann seine oder ihre Identität künftig nachweisen. Und zwar per Video-Selfie in Verbindung mit einem gültigen Führerschein, Reisepass oder Personalausweis. Dabei soll der Fokus auf der Verifizierung des Geburtsdatums liegen, um sicherzustellen, dass man volljährig ist, wie die Tinder-Mutter Match Group mitteilt.

Die Ausweisverifizierung, die beispielsweise in den USA oder Großbritannien bereits verfügbar ist, soll in Deutschland bis zum Ende des Sommers komplett ausgerollt sein. Die neue Funktion soll sowohl die Authentizität von Profilen belegen als auch die Sicherheit beim Tindern verbessern. Auch in Frankreich, Italien, den Niederlanden und Spanien startet die Ausweisverifizierung. Sie ist in den Apps für Android, iOS und in der Browser-Version von Tinder verfügbar.

Bislang war es hierzulande schon möglich, das eigene Profilbild mit Hilfe eines kurzen, hochgeladenen Video-Selfies verifizieren zu lassen. In die sogenannte Fotoverifizierung fließt dann künftig zusätzlich auch ein Abgleich des Ausweisfotos mit den Profilfotos ein. Die Verifizierung lässt sich in der App mit einem Tippen aufs Profil-Symbol, gefolgt vom Tippen auf das graue Häkchen neben dem Namen starten. Erscheint dort "Verifizieren", einfach "Weiter" wählen und den Anweisungen folgen. Je nachdem welche Verifizierung ein Nutzer oder eine Nutzerin absolviert hat, wird das Profil mit drei verschiedenen Symbolen gekennzeichnet:

  • Blaues Kamera-Symbol: Bedeutet, dass die Fotoverifizierung durchlaufen worden ist.
  • Blaues ID-Symbol: Bedeutet, dass die Ausweisverifizierung abgeschlossen wurde.
  • Blaues Häkchen: Bedeutet, dass sowohl die Foto- als auch die Ausweisverifizierung absolviert worden sind.

Auf einer ausführlichen FAQ-Seite zur neuen Verifizierung beschreibt Tinder, was mit den dabei gespeicherten Daten passiert. Solange man ein Konto bei dem Dienst besitzt, bleiben zwei Screenshots aus dem Video-Selfie gespeichert, sowie so genannte "Gesichtsgeometriedaten" aus dem Video. Gemeint ist hier offenbar ein biometrisches Profil des Gesichts. Von der Vorderseite eines Ausweises soll nur ein, so Tinder "geschwärzter Screenshot" gespeichert bleiben. Darin sollen der Name, das Geburtsdatum und das Gesicht sichtbar sein. Alles andere, wie Adresse, körperliche Merkmale und die Ausweisnummer, soll nicht gespeichert werden. Die Daten lassen sich nur löschen, wenn man auch sein Tinder-Konto kündigt.

(nie)