Android XR: Google demonstriert AR-Brille auf TED-Konferenz
Google scheint bei der Entwicklung von smarten Brillen mit Display voranzukommen.

Google zeigt schon seit einigen Jahren Prototypen einer AR-Brille. Im Zuge einer TED-Konferenz wurden ihre Funktionen vor Publikum demonstriert.
(Bild: Google)
Google hat während einer TED-Konferenz eine smarte Brille mit integriertem Display und Gemini-Funktionen demonstriert. Der Hersteller kommt bei der Entwicklung offenbar voran.
Google scheint sich allmählich auf den Launch der ersten AR-Brille mit dem neuen Betriebssystem Android XR vorzubereiten. Im Zuge einer TED-Konferenz in Vancouver, Kanada demonstrierten Google-Manager den Prototyp einer KI-Brille mit integriertem Bildschirm live auf der Bühne. Googles Smart-Glasses sind von einer herkömmlichen Brille kaum zu unterscheiden.
Smarte Brille von Google: Gemini hilft beim Suchen verlorener Gegenstände
Wie die Tech-Portale Axios und Goodgoodgood schreiben, haben Android-XR-Chef Shahram Izadi und Nishta Bathia, Produktmanagerin für Glasses und AI, auf der Bühne verschiedene Funktionen und Szenarien gezeigt.
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Während der Veranstaltung führte Izadi eine Live-Übersetzung von Farsi ins Englische vor und demonstrierte die Bilderkennung durch Scannen eines Buches. Die Übersetzung erscheint in Untertiteln im Display der Brille.
Izadi erklärte, dass Echtzeitfeatures wie sehen, hören und reagieren, "ziemlich rudimentär" seien. Eine Funktion namens "Memory" stelle die nächste Stufe dar: Laut Android-XR-Chef nutzt die KI-Brille ein "rollendes kontextbezogenes Fenster, in dem die KI sich merkt, was man sieht, ohne dass man ihr sagen muss, was sie im Auge behalten soll". Für die Erfassung der Umgebung ist eine Kamera in die Brille integriert.
Um etwa eine verlorene Hotelkarte wiederzufinden, fragte Bathia Gemini: "Weißt du, wo ich die Karte zuletzt abgelegt habe?" "Die Hotelkarte liegt links neben der Schallplatte", antwortete Gemini und zeigte über die Brille auf die Gegenstände im Regal hinter ihr.
Die "Gedächtnis"-Funktion wurde erstmals im Zuge der Google I/O 2024 in einem Video demonstriert und ist Teil von Googles Project Astra. Erst vor wenigen Tagen hatte Google der KI Gemini Live "Augen" verpasst, um die beschriebene Funktion zu ermöglichen.
Leichte Gemini-Brille wird mit dem Smartphone gekoppelt
Izadi erklärte ferner, dass die Brille nicht autark funktioniere, sondern mit einem Smartphone gekoppelt werden muss. Daten werden zwischen den Geräten hin- und hergestreamt, was heißt, dass das Smartphone als Rechenzentrale fungiert. Vorteil dieser Lösung ist, dass die Brille leicht und kompakt gehalten werden kann.
Das Konzept ähnelt grob Metas "Project Orion", von dem der Konzern im September 2024 einen Prototyp gezeigt hatte. Bei der smarten Brille von Meta wird anstelle eines Smartphones eine externe Recheneinheit in Form eines Pucks verwendet.
Demos wie die von Google und Meta deuten darauf hin, dass die Technik inzwischen so weit miniaturisiert werden konnte, dass Augmented Reality in Brillen technisch mittlerweile machbar ist.
Smarte Brillen von Samsung und Meta noch 2025 erwartet
Die ersten möglicherweise massentauglichen smarten Brillen sollen Berichten zufolge schon in diesem Jahr auf den Markt kommen. Eine der ersten smarten Brillen auf Basis von Android XR könnte trotz der aktuellen Demo nicht zwingend von Google erscheinen – wobei das nicht vollkommen ausgeschlossen ist –, sondern vom Hardwarepartner Samsung.
Das "Project Haean" soll eine smarte Brille mit Display auf Basis von Android XR sein, die bis Ende des Jahres 2025 vorgestellt werden soll. Dass Samsung smarte Brillen in Arbeit hat, bestätigte das Unternehmen schon Anfang 2025 im Zuge der Vorstellung des Galaxy S25. Zunächst ist jedoch mit der Vorstellung des XR-Headsets "Project Moohan" zu rechnen.
Auch von Meta wird mit einer ähnlichen Brille noch in diesem Jahr gerechnet. Bei dieser soll es sich um eine Weiterentwicklung der Ray-Ban-Brille handeln, die unter dem Codenamen Hypernova entwickelt wird. Dabei handelt es sich um eine Brille mit integriertem Display. Laut Bloomberg soll sie mehr als 1000 US-Dollar kosten und damit merklich teurer werden als die bisherigen Ray-Ban-Modelle, die in Deutschland ab 329 Euro zu haben sind.
(afl)