Jugendwettbewerb Informatik – Teilnahmerekord
Der Jugendwettbewerb Informatik findet in diesem Jahr mit mehr Teilnehmenden als je zuvor statt. Der Mädchenanteil liegt erneut bei rund 39 Prozent.
(Bild: Jugendwettbewerb Informatik)
Zum diesjährigen Jugendwettbewerb Informatik (JwInf) haben sich so viele Schülerinnen und Schüler angemeldet, wie noch nie. Außerdem liegt der Mädchenanteil in diesem Jahr bei erneut 39 Prozent. Insgesamt 1384 Schulen nehmen teil. Das gaben die Ausrichter des Wettbewerbs in dieser Woche nach Abschluss der ersten Wettbewerbsrunde bekannt.
Zum Auftakt nahmen 71.971 Schülerinnen und Schüler teil; 17 Prozent mehr als im Vorjahr. Zum ersten Mal ist es jetzt auch möglich, dass Kinder und Jugendliche in Teams antreten. In der ersten Runde kann ein Team allerdings nur aus maximal zwei Personen bestehen, später dürfen bis zu vier Personen kollaborieren. 26,8 Prozent der Teilnehmenden haben sich direkt für die Team-Variante entschieden. Den Veranstaltern zufolge wurde diese Möglichkeit vor allem in den jüngeren Jahrgängen sehr gut angenommen.
Der Wettbewerb gliedert sich in drei Runden. Die zweite findet vom 5. bis zum 18. Mai statt, die dritte vom 1. September bis 17. November. Die erste Runde fand vom 17. bis zum 30. März 2025 statt.
Trainingsplattform und Teilnahme
Der Jugendwettbewerb Informatik ist ein Wettbewerb zum Einstieg ins Programmieren. Er ist fachlich und organisatorisch zwischen Informatik-Biber und Jugendwettbewerb Informatik angesiedelt. Im Kern des Wettbewerbs stehen "kleine, überschaubare Aufgaben, die per Algorithmus gelöst werden müssen", heißt es. Dies muss jeweils innerhalb von 60 Minuten geschehen. Es werde mit grafischen Bausteinen programmiert, was "gegenüber traditionellem Programmieren frustrierende Fehler im Detail" ausschließe.
Das Angebot würde speziell von Lehrkräften gut angenommen. Sowohl die Wettbewerbsplattform (jwinf.de), die Übungsaufgaben bereithalte, und die Teilnahme am Wettbewerb würden immer häufiger in den Informatikunterricht integriert. Das sei speziell in der Sekundarstufe I der Fall.
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Eine Hürde im Schulalltag könnte allerdings sein, dass sich der Wettbewerb in seiner Ausrichtung nicht an Schul-, sondern Kalenderjahren orientiert. Eine durchgängige Betreuung innerhalb einer Informatikklasse ist dann durch die gleiche Lehrkraft nur möglich, wenn auch im neuen Schuljahr weiterhin Informatik im Stundenplan steht und Klasse und Lehrkraft wieder einander zugeordnet wurden.
Wettbewerbsplattform als niederschwellige Lernplattform nutzbar
Die Aufgaben auf der Wettbewerbsplattform seien laut einer Lehrkraft "praxisnah und fördern das algorithmische Denken. Viele meiner Schülerinnen und Schüler haben durch den Wettbewerb erstmals Spaß an der Programmierung gefunden". Einer Schülerin zufolge haben die Aufgaben auf der Wettbewerbsplattform dazu beigetragen, dass sie bekannte Konzepte besser versteht und auch neue erlernen konnte. Die Nutzungszahlen der Plattform seien vor dem Wettbewerb stark angestiegen. Anfang April sollen dort 200.000 Accounts registriert gewesen sein.
Der Jugendwettbewerb Informatik ist Teil der Bundesweiten Informatikwettbewerbe (BWINF), die das Interesse an Informatik und am Programmieren wecken sollen. Auch die Talentförderung ist Teil des Konzepts. Die BWINF richten insgesamt drei Schülerwettbewerbe aus: den Informatik-Biber, den Jugendwettbewerb Informatik sowie den Bundeswettbewerb Informatik.
Mädchenförderung im Wettbewerbsrahmen
Wie die Gesellschaft für Informatik e.V. Anfang dieses Jahres erklärte, brachen die BWINF schon im vergangenen Jahr in ihrer Gesamtheit Rekorde. Mehr als 600.000 Kinder und Jugendliche nahmen 2024 an den Bundesweiten Informatikwettbewerben (BWINF) teil. Auch der Anteil an Mädchen und jungen Frauen sei dabei weiter angestiegen. Fast die Hälfte der Teilnehmenden am Informatik-Biber waren weiblich – nämlich 46,2 Prozent. Beim Jugendwettbewerb Informatik lag der Anteil 2024 bei rund 39,1 Prozent, und in der 1. Runde des Bundeswettbewerbs wurde ebenfalls ein neuer Bestwert erreicht. Beim ersten Jugendwettbewerb Informatik 2017 waren rund 32 Prozent der Teilnehmenden Mädchen.Im Jahr 2022 waren es etwa 35 Prozent.
Laut BWINF-Geschäftsführer Dr. Wolfgang Pohl seien die hohen beziehungsweise immer weiter steigenden Mädchenanteile erste Auswirkungen der in 2020 gestarteten Initiative girls@BWINF.
Förderer der Wettbewerbe
Die Bundesweiten Informatikwettbewerbe sind von der Kultusministerkonferenz geförderte Schülerwettbewerbe und stehen unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Unterstützt werden die Wettbewerbe von der Gesellschaft für Informatik e.V., vom Fraunhofer-Verbund IUK-Technologie, vom Max-Planck-Institut für Informatik und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.
(kbe)