VR-Erfahrungen für Senioren dürfen nicht zu wild sein

Mit VR-Brillen können weniger mobile Menschen neue Welten entdecken und alte Erinnerungen auffrischen. Dann geht es vom Sessel aus nach Ägypten oder Hannover.

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Seerobbenstation

An diesem Ausflug zu einer Seerobbenstation nehmen vier Menschen gleichzeitig teil.

(Bild: heise online)

Lesezeit: 2 Min.

VR-Brillen sind inzwischen auch in Seniorenheimen angekommen, wie auf der Altenpflegemesse in Nürnberg zu sehen war. Sie ermöglichen es Menschen, die nicht mehr so mobil sind, dank verschiedener 360-Grad-Aufnahmen neue Welten zu entdecken und alte Erinnerungen aufzufrischen. Es gibt verschiedene Anbieter wie Kaleido, Remmy VR und Granny Vision. Auf der Altenpflegemesse war unter anderem "Vitablick" vertreten, mit deren VR-Brillen die Bewohner virtuelle Ausflüge unternehmen können – beispielsweise durch die Herrenhäuser Gärten in Hannover. Mehr als 250 Pflegeeinrichtungen nutzen das Angebot bereits.

Während des virtuellen Spaziergangs kommen bei den Senioren viele Erinnerungen hoch. Die Bewohner erinnern sich an ihre Vergangenheit, was zu anregenden Gesprächen und einem erhöhten Wohlbefinden führt. Mit den VR-Brillen kann man über 100 verschiedene Ausflüge machen, die jeweils etwa 15 Minuten dauern.

VR-Ausflugsziele (4 Bilder)

An dem Ausflug können bis zu vier Menschen gleichzeitig teilnehmen. Die Punkte mit Zahlen zeigen an, wo sich die Personen gerade befinden. (Bild:

heise online

)

Um "Motion Sickness" zu vermeiden, finden die Ausflüge im Sitzen statt und in der VR-Brille wird ein Film abgespielt. So können die Bewohner trotz körperlicher Einschränkungen neue Erfahrungen machen und ihre Erinnerungen beleben, aber auch an andere Orte "reisen" und Neues entdecken.

Die Nutzung von VR-Technologie in der Altenpflege ist nicht neu. Auch physiotherapeutische Übungen mit VR-Brille samt Gamification-Ansatz erhöhen die Motivation und das Engagement der Patienten. Unternehmen wie Cureosity haben spezielle VR-Systeme entwickelt, die sowohl individuelle als auch Gruppentherapie ermöglichen. Dadurch können die Therapeuten die Fortschritte jedes Patienten überwachen und die Therapiepläne in Echtzeit anpassen.

(mack)