Mit VR und Metaverse: Die letzten Tage von Pompeji miterleben

Eintauchen in lebendige Geschichte: Eine immersive Ausstellung erweckt die letzten Tage von Pompeji. heise online hat sich auf Zeitreise begeben.

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Wiederentdeckung der Stadt Pompeji

Immersiver Film zeigt symbolisch die Wiederentdeckung der Stadt Pompeji im Jahr 1748.

(Bild: Madrid Artes Digitales)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Wer sich auf virtuelle Realitäten einlassen möchte und sich für Geschichte interessiert, für den lohnt sich ein Besuch der Ausstellung "Die letzten Tage von Pompeji". Die Ausstellung beginnt mit einem Rundgang samt Informationstafeln, Repliken und Artefakten, die auf das Leben zur Zeit des römischen Reichs – speziell in der antiken Stadt Pompeji – vorbereiten. Zentral dabei ist deren dramatischer Untergang durch den Ausbruch des Vesuv. heise online hat die Ausstellung im Obex in Oberhausen besucht.

Das Herzstück der Ausstellung sind drei immersive Erlebnisse – zwei davon im Sitzen. Hinter dem immersiven Kunsterlebnis steht eine Zusammenarbeit zwischen "Madrid Artes Digitales" und "Alegria Exhibition". MAD ist eine spanische Initiative aus drei Kunstunternehmen für immersive Kunst- und Kulturerlebnisse, die Kunst mit 360°-Projektionen, Virtual Reality und interaktiven Tools erfahrbar machen will.

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Ein immersiver Film wird dabei auf acht Meter Raumhöhe projiziert und enthält zahlreiche Informationen aus historischen Dokumenten wie Briefen. Während der Fahrten durch die Gefahrenzone und das zerstörte Pompeji kann es zu "Motion Sickness" kommen. Der Soundtrack für diesen künstlerischen Film wurde von René Merkelbach und einem Symphonieorchester mit mehr als 50 Musikern produziert. Wer hineinhören möchte, kann dies auf Spotify tun. Mit Musik werden auch die vertonten Briefe von Plinius dem Jüngeren aus dem Jahr 79 n. Chr. an den Historiker Publius Cornelius Tacitus untermalt.

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In diesen Briefen beschreibt Plinius der Jüngere seine Beobachtungen aus Misenum, das ungefähr 25 Kilometer vom Vesuv entfernt liegt, und die Rettungsmission seines Onkels Plinius des Älteren, einem Gelehrten, der damals als Flottenkommandant in Misenum tätig war. Plinius der Ältere wurde auf eine "ungewöhnliche Wolke" über dem Vesuv aufmerksam und segelte aus Interesse dorthin. Hilfegesuche von Freunden brachten ihn dazu, sich in die Gefahrenzone zu begeben, was sein Ende bedeutete.

In einem weiteren VR-Erlebnis bekommen Besucher eine VR-Brille fĂĽr eine virtuelle Fahrt im Streitwagen, deren Ziel ein Gladiatorenkampf in einem Amphitheater ist.

In einem weiteren Raum können Gäste sich nach dem Aufsetzen von VR-Brillen in virtuelle Avatare verwandeln, die eine antike Villa besuchen. Dabei können Besucher dank Roomscale VR auch in Gärten herumgehen, das Atrium besuchen, durch Hallen schreiten und Bäder besichtigen. Andere Personen im Raum wurden einem dabei als Büste samt Händen angezeigt, wobei alle den gleichen Avatar erhielten.

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Zum Abschluss der Ausstellung bietet ein KI-Foto-Spiegel den Gästen eine spielerische Möglichkeit, sich als Patrizier darstellen zu lassen. Das funktioniert mehr oder weniger gut, je nachdem wie groß die Personen sind.

Die internationale Ausstellung, die mit dem "National Geographic + Historia Readers’ Choice Award" ausgezeichnet wurde, ist hierzulande außer im Obex in Oberhausen auch im New Media Art Center in Berlin zu sehen. Reguläre Tickets sind für 28 Euro (26 Euro in Berlin) erhältlich, für den Besuch sollte man 90 Minuten einplanen. Im Gegensatz zur Ausstellung in Berlin kommt in Oberhausen Stroboskoplicht zum Einsatz, wie aus den jeweiligen FAQs hervorgeht. Daher wird Epileptikern für den optionalen Metaversum-Teil der Ausstellung in Oberhausen abgeraten. In der Berliner Ausstellung ist das nicht der Fall.

(mack)