Intel-Vize Otellini: Linux wird nicht den Desktop erobern

Für die Einführung der 64-Bit-Technik auf Desktop-Computern sei Intel noch auf Vorgaben von Microsoft angewiesen, meinte Paul Otellini, der im kommenden Mai den amtierenden Intel-Chef Craig Barrett ablösen soll.

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  • dpa

Linux hat nach Ansicht von Intel-Präsident Paul Otellini in absehbarer Zeit keine Chance, Windows von den Desktop-PCs zu verdrängen. "Es gibt interessante Initiativen wie das Linux-Projekt der Stadt München oder die Lindows-Computer bei WalMart [in den USA]. Ich sehe hier aber keinen starken Trend weg von Windows", sagte Otellini am Mittwoch in einem dpa-Gespräch am Rande des Intel Developer Forums (IDF) in San Francisco.

Otellini (53), der im kommenden Mai den amtierenden Intel-Chef Craig Barrett (65) ablösen soll, verwies gleichzeitig aber auf erfolgreiche Linux-Projekte im Server-Bereich. Die US-Raumfahrtbehörde NASA arbeite gerade an einer Superrechner-Installation unter Linux. Das System mit Rechnern von SGI werde mit einer Leistung von 60 Teraflops den derzeitigen leistungsstärksten Superrechner der Welt, den japanischen Earth Simulator von NEC, um mindestens 50 Prozent überflügeln.

In dem neuen NASA-Rechner, der für Simulationsberechnungen eingesetzt wird, stecken 10.240 Itanium-Chips von Intel. "Uns geht es weniger darum, dass der stärkste Supercomputer der Welt wieder in amerikanischer Hand ist", betonte Otellini. "Dieses System hat einen hohen symbolischen Wert für uns und beruhigt die IT-Chefs von Weltkonzernen ungemein, die in ihren Unternehmen auf eine vergleichbare Technologie setzen."

Für die Einführung der 64-Bit-Technik auf Desktop-Computern sei Intel noch auf Vorgaben von Microsoft angewiesen. "Sie wissen, dass Microsoft sein neues Windows- Betriebssystem Longhorn erst im Jahr 2006 auf den Markt bringen wird. Wir können nichts ausliefern, solange wir nicht den endgültigen Code von Longhorn in Händen halten."

Zum Intel Developer Forum USA Fall 2004 siehe auch:

(dpa) / (tol)