Internet Architecture Board: Datenschutz im Internet als Design-Prinzip

Das Internet Architecture Board will sich in den kommenden Jahren verstärkt um Datenschutzthemen kümmern. Der Datenschutz müsse schon beim Design neuer Standardtechnik rund ums IP-Protokoll berücksichtigt werden, fordert das Komitee.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 6 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Monika Ermert

Das Internet Architecture Board (IAB) hat sich verstärkt dem Datenschutz verschrieben. In einer Mitteilung nannte das Komitee der für IP-Protokollstandards verantwortlichen Internet Engineering Task Force (IETF) das Thema als erstes von vier mehrjährigen Programmen. Der Datenschutz müsse schon beim Design neuer Standardtechnik rund ums IP-Protokoll berücksichtigt und dürfe nicht nachträglich eingebaut werden. Das IAB will sich um eine einheitliche Terminologie kümmern und darüber mit anderen Standardisierungsorganisationen sowie mit der Wissenschaft sprechen.

Die IETF habe sich schon seit Jahren mit Privatheit und Datenschutz befasst, sagt Hannes Tschofenig, eines von 13 IAB-Mitgliedern und Entwickler bei Nokia Siemens Network. Die Arbeitsgruppe "Geopriv" habe beispielsweise einen Standard entwickelt, der Nutzern erlaubt, Präferenzen zur Behandlung ihrer Lokationsdaten in Metadaten festzulegen (PID-LO). Das IAB betont in seiner Mitteilung, Datenschutzfragen seien auch bei der Gestaltung allgemeiner Standards implizit mit berücksichtigt worden.

Das IAB will sich zweitens in den kommenden Jahren zur Neuausschreibung der Internet Assigned Numbers Authority (IANA) positionieren. Die IANA, Wächterin über die Rootzone Herzstück des Domain Name System, muss im nächsten Jahr neu vergeben werden. Am 30. September läuft der aktuelle Vertrag zwischen dem US-Wirtschaftsministerium und der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) über den IANA-Betrieb aus. Seit Jahren gibt es Streit zwischen den USA und dem Rest der Welt um eine möglichen Internationalisierung der IANA. Zuletzt hat das Europaparlament und die für die Digitale Agenda zuständige EU-Kommissarin Neelie Kroes gefordert, IANA künftig einer internationalen Aufsicht zu unterstellen. Drittens uns viertens will sich das IAB um die Internationalisierung des DNS und die Zusammenarbeit mit anderen Standardisierungs- und poltischen Organisationen kümmern. (anw)