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Von
  • Heiko Kothhöfer
Inhaltsverzeichnis

www.lausch.com
www.kameramuseum.de

Bild: Peter Lausch

Für alte Fotoapparate gibt es auch im Zeitalter preiswerter Digitalknipsen immer noch einen lebhaften Markt. Peter Lausch fasst auf seiner klar strukturierten Webseite alles Wissenswerte zu den Produkten der bekannten Hersteller Leica und Nikon sowie deren Pflege und Bedienung zusammen. Er gibt auch Tipps zum Kauf, wobei er auf häufig angebotene Fälschungen detailliert eingeht. Wer nachlesen will, wird in der umfangreichen Literaturliste fündig.

Noch mehr zum Thema alte Kameras hält das Kameramuseum bereit. Dort finden sich viele Bilder auch exotischer Exponate. Dem passionierten Sammler Kurt Tauber ist es allerdings nicht gelungen, das Sammelsurium spannender Exponate auf der Webseite halbwegs übersichtlich zu ordnen. Wer sich von dem Chaos auf den ersten Blick nicht abschrecken lässt, wird mit vielen Informationen zu zahlreichen Kameras belohnt, komplette Modellübersichten für einzelne Hersteller fehlen aber. Tauber bietet zwar Bedienungsanleitungen für alte Kameras an, diese erhält man aber nicht in digitaler Form auf der Webseite, sondern nur gegen einen Unkostenbeitrag.

http://scribblemaps.com

Besonders nach einem Urlaub kann es reizvoll sein, seinem Publikum die Reiseroute anhand von Karten plastisch vor Augen zu führen. Am einfachsten geht das per Daten aus einem GPS-Tracker, den hat aber nicht jeder dabei. Bevor man zu möglicherweise umständlicheren Mitteln greift, lohnt sich durchaus ein Besuch bei Scribble Maps. Auf der Basis von Googles Kartenmaterial lassen sich Etappen und Routen mittels Markern und Flächen hervorheben, mit Linien verbinden oder mit Texten und Bildern zusätzlich illustrieren.

In dem auch in Deutsch verfügbaren Flash-Programm können die Karten sowohl auf dem Scribble-Maps-Server als auch auf der eigenen Festplatte gespeichert werden. Als Speicheroptionen bietet das Programm unter anderem JPGs, Googles KML-Format oder GPX an. Eine bereits angefangene Karte kann mittels Laden vom Server oder Importieren zu einem späteren Zeitpunkt nachträglich ergänzt oder verändert werden. Um die Karte zu veröffentlichen, gibt es Optionen für Twitter, Facebook, E-Mail und Widgets für das eigene Blog. (Heiko Kothhöfer/uma)

www.esowatch.com

Die Macher des Wikis Esowatch kämpfen gegen den Aberglauben. Sie informieren über Scharlatanerie und Pseudowissenschaft. Dabei legen sie sich auch mit potenziell gefährlichen Gegnern an, etwa indem sie Querverbindungen zwischen Rechtsextremisten und Esoterikern aufdecken wie bei der „Germanischen Neuen Medizin“.

Nicht immer ist Pseudomedizin harmlos. So kann etwa die Anwendung von kolloidalem Silber eine irreversible Hautverfärbung hervorrufen. Indirekt können alternative Heilmethoden sogar lebensbedrohlich werden, etwa wenn eine notwendige medizinische Behandlung zugunsten einer Scheinbehandlung unterbleibt.

Die Artikel sind umfangreich und mit reichhaltigen Quellenangaben versehen. Sie stellen eine Fundgrube für naturwissenschaftlich haltbare Argumente dar, etwa in der Auseinandersetzung mit Anhängern von alternativen Heilmethoden, vermeintlich Elektrosensiblen oder Impfgegnern. Außer Artikeln über Sachthemen umfasst das Wiki Informationen über Protagonisten der verschiedensten Strömungen.

Da die Anhänger diverser Heilslehren mitunter aggressiv reagieren, wenn man ihre Glaubensgrundsätze in Frage stellt, ziehen die Autoren Anonymität vor. Um Vandalismus vorzubeugen, prüfen die Wiki-Betreuer neue Mitglieder im Vorfeld sorgfältig. Eine Änderung von Einträgen ohne vorherige Anmeldung und Prüfung, wie etwa bei der Wikipedia üblich, ist nicht möglich.

www.carnuntum.co.at
www.carnuntum-db.at

Der Archäologische Park Carnuntum zeigt im Internet Funde aus der ehemaligen Provinzhauptstadt von Pannonien nahe Wien. Die Stadt ist teilweise restauriert, die Arbeiten sind aber noch lange nicht abgeschlossen. Bei Carnuntum handelt es sich immer noch um eine aktuelle Ausgrabungsstätte.

In einem separaten Projekt, der 3D-Kulturdatenbank, stellen das die Macher ganz deutlich heraus. Während der Großteil der Sammlung noch unbearbeitet in Magazinen schlummert, kann ein kleiner Teil der mehr als zwei Millionen Stücke umfassenden archäologischen Sammlung bereits im Web betrachtet werden. Die in hoher Auflösung abgebildeten Exponate lassen sich zoomen und um drei Achsen drehen.

Die auf der Startseite angebotenen Ausstellungsstücke ermöglichen einen einfachen Zugang zur Sammlung. Außerdem bietet das Projekt einen Katalog an, der mittels Angaben über Fundort, Material oder eines frei eingegebenen Suchbegriffs einzelne Objekte aus der Datenbank auswählt und zur näheren Betrachtung anzeigt. (Heiko Kothhöfer/uma)

www.knigge-rat.de

In sozialen Netzwerken oder Diskussionsforen herrscht mitunter ein etwas rüder Ton, viele E-Mails sind schlampig abgefasst und strotzen nur so von kryptischen Abkürzungen. Das stößt nicht überall auf Gegenliebe, etwa bei den Experten für Umgangsformen im Deutschen Knigge-Rat. Sie geben Tipps für den korrekten Umgang mit elektronischer Kommunikation und sozialen Netzwerken. Die gelebten Umgangsformen im Netz haben sich von der Theorie des guten Umgangstons allerdings inzwischen in vielen Bereichen so weit entfernt, dass die Thesen nicht mehr mehrheitsfähig erscheinen. Wer sich an die Grundregeln der Höflichkeit hält, fällt im Allgemeinen aber trotzdem nicht negativ auf.

In ihrem Webauftritt beschäftigen sich die Teilnehmer indes nicht nur mit der Netiquette, sondern auch mit alltäglichen Fragen wie der korrekten Bekleidung am Arbeitsplatz oder dem Benehmen bei einem Geschäftsessen. In den vergangenen Jahrzehnten haben sich hier einige Regeln, etwa für das Anbieten des „Du“, im Zuge der Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau geändert, findet der Knigge-Rat.

www.ct.de/1018186


Die Websites aus c't 17/2010

(uma)