Photokina

Luxuriös bis bodenständig: Drei Kompaktkameras von Canon

Zu Canons Kompakt-Neuerscheinungen gehören die S90-Nachfolgerin Powershot S95, wieder mit vergleichsweise großem Sensor, die Superzoom-Powershot S130 IS und ein Modell zum 10jährigen Digital-Ixus-Jubiläum, die Ixus 1000 HS.

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Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Robert Seetzen
  • Carsten Meyer

Canon PowerShot S95

Lichtstark, preisbewusst oder flink: Jede der drei neu vorgestellten Canon-Kompaktkameras PowerShot S95, PowerShot S130 IS und Ixus 1000 HS verspricht spezifische Stärken. So hat Canon der PowerShot S95 wie schon bei der zu recht erfolgreichen Vorgängerin S90 einen mit 1/1,7 Zoll Bilddiagonale relativ großen und damit potentiell rauscharmen Bildsensor gegönnt. Die Maximalauflösung des rückwärtig belichteten Chips beträgt "lediglich" 10 Megapixel, was ebenfalls auf rauscharme Bilder und passable Ergebnisse bei hohen ISO-Werten hoffen lässt; schon bei der S90 vermissten wir kein einziges Megapixel. Die Maximalempfindlichkeit bei voller Auflösung beträgt ISO 3.200, mit einer auf 2,5 Megapixel reduzierten Auflösung sind Einstellungen bis ISO 12.800 erlaubt. Ein optischer Bildstabilisator soll den Einsatz hoher ISO-Werte auf Notfälle beschränken, laut Canon kann er die Verschlusszeiten um bis zu vier Blendenwerte verlängern. Für den Betrieb im Makromodus verspricht Canon eine verbesserte Kompensation von Schwenkbewegungen und Verschiebungen. Die Nahgrenze des 3,8-fachen Zoomobjektivs beträgt 5 cm, die maximale Blendenöffnung von f/2,0 schafft zudem Spielraum für die Gestaltung der Schärfentiefe. Ob zur photokina auch wieder eine große Schwester (etwa eine G12) herauskommt, steht derzeit noch nicht fest.

An kreativ arbeitende Fotografen ist auch der neue HDR-Modus adressiert, hier fügt die PowerShot S95 drei schnell nacheinander aufgenommene Bilder besonders kontrastreicher Motive automatisch zu einer einzigen, optimierten Bilddatei zusammen. Wer Belichtungsoptimierungen lieber ohne HDR-Technik durchführen will, kann auf die Speicherung von RAW-Dateien zurückgreifen. Blende und Verschlusszeit werden wahlweise automatisch oder halbautomatisch festgelegt, für die Vorwahl der Einstellungen bietet die S95 einen an der Objektivbasis montierten Drehring. Neben dem in der Kompaktklasse vorherrschenden Seitenverhältnis von 4:3 stehen auch die Seitenverhältnisse 16:9, 3:2, 1:1 und 4:5 zur Verfügung.

Videos zeichnet die PowerShot mit maximal 1.280 × 720 Pixeln und 24 Vollbildern pro Sekunde auf, VGA- und QVGA-Aufnahmen speichert sie mit 30 Bildern/s. Der Farbmonitor bietet eine Auflösung von 461.000 Subpixeln, ein speziell zusammengesetztes Frontglas soll unter anderem für eine besonders gute Kontrastwiedergabe und gute Erkennbarkeit bei hellem Umgebungslicht sorgen. Die unverbindliche Preisempfehlung für die PowerShot S90 beträgt 409 Euro, sie gelangt laut Canon ab Ende August in den Handel.

Ein ganzes Stück preisgünstiger ist die neue PowerShot S130 IS, sie soll ebenfalls ab Ende August für 209 Euro in den Regalen stehen. Auch hier setzt Canon auf umfangreiche Einstelloptionen, darunter eine Zeit- und Blendenvorgabe, eine Blitzbelichtungskorrektur und diverse Anpassungen der Farbwiedergabe. Anders als in der PowerShot S95 kommt in der SX130 IS ein Bildsensor ohne rückwärtige Belichtung zum Einsatz, die Chipdiagonale von 1/2,3 Zoll entspricht den aktuellen Klassenstandards. Die Auflösung beträgt trotz der geringen Sensorgröße 12,1 Megapixel, die maximale Empfindlichkeit wurde auf ISO 1.600 begrenzt. Vorteilhaft schlägt sich die kleine Diagonale des Bildsensors bei der geringen Baugröße des Zoomobjektivs nieder. Trotz des beachtlichen Brennweitenbereichs von 28 bis 336 Millimetern misst die SX130 IS eher bescheidene 11,3 x 7,3 x 4,6 Zentimeter. Wie die S95 hält auch die SX130 IS zahlreiche manuelle Einstelloptionen inklusive einer Zeit- und Blendenvorgabe bereit. Die Aufzeichnung von Videoclips erfolgt ebenfalls mit maximal 1.280 × 720 Pixeln, den Ton speichert die SX130 IS in Stereo.

Canon Ixus 1000 HS

Wer Videoclips in Full HD mit 1.920 × 1.080 Pixeln aufzeichnen will, könnte in der Ixus 1000 HS das geeignete Werkzeug finden. Fast noch interessanter als die HD-Aufzeichnung dürfte indes die Aufnahme von Highspeed-Clips mit 240 Bildern/s bei einer Auflösung von immerhin noch 320 × 240 Pixeln sein. Mit 30 Bildern/s abgespielt, zeigen die bis zu 30 Sekunden langen Videos eine sechsfache Zeitlupe. Reguläre Videoclips in VGA und oder QVGA-Auflösung dürfen maximal 60 Minuten dauern, die Aufnahme von HD-Clips stoppt nach spätestens 10 Minuten. Dass die Ixus 1000 HS wie die PowerShot S95 und SX130 IS neben SD und SDHC auch das SDXC-Format unterstützt, nutzt bei der Videoaufzeichnung offenbar wenig. Die maximale Dateigröße der Clips beträgt 4 GByte, unabhängig von der tatsächlichen Aufzeichnungsdauer.

Um Kartenkapazitäten jenseits der mit SDHC erlaubten 32 GByte zügig aufzufüllen, können allerdings auch die Serienbildmodi der Ixus 1000 HS helfen. Bei der vollen Auflösung von 10 Megapixeln speichert die Ixus bis zu 3,7 Bilder/s, ein Burst-Modus mit 2,5 Megapixeln liefert maximal 8,8 Bilder pro Sekunde. Womöglich immer noch verbliebene Freiräume einer SDXC-Karte können mit der Speicherung von Raw-Dateien aufgefüllt werden. Die maximale Empfindlichkeit der Ixus 1000 IS beträgt ISO 3.200 bei voller und ISO 6.400 bei einer auf 2,5 Megapixel reduzierten Auflösung. Auffällig ist schließlich noch der für eine Ixus ungewöhnlich große Brennweitenbereich des Zoomobjektivs. Trotz einer Gehäusegröße von lediglich 101 × 58 × 22 Millimetern bietet die Ixus 1000 IS ein 10-fach Zoom mit umgerechnet 36 bis 360 Millimetern Brennweite. Canon nennt eine unverbindliche Preisempfehlung von 359 Euro, die Auslieferung soll im September beginnen. (cm)