Meta erweitert Test der "Community Notes" um Bewertungen und Benachrichtigungen

Nutzer, die Kontext zu Beträgen in Metas Netzwerken liefern, müssen sich nun bewerten lassen. Nützlich sind Benachrichtigungen zu Beiträgen mit Community Notes.

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Meta-Logo und -Schriftzug auf Smartphone, das auf Tastatur liegt.

(Bild: JarTee/Shutterstock.com)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Meta Platforms erweitert die Tests von „Community Notes“ auf den eigenen Plattformen um neue Funktionen. Nutzer, die sich zu unbezahlten Faktenprüfern von Beiträgen auf Facebook, Instagram und Threads berufen fühlen, können für ihren Kontext zu umstrittenen Postings ab sofort bewertet werden. Zudem können alle User solchen Kontext zu etwa fragwürdigen Beiträgen anfordern. Für die Verbreitung richtigstellender Anmerkungen dürfte hilfreich sein, dass Anwender benachrichtigt werden, wenn sie mit einem Beitrag interagiert haben und dieser eine Community Note erhält.

Anfang dieses Jahres hatte Meta-Chef Mark Zuckerberg angekündigt, „zu den Wurzeln der Redefreiheit auf Facebook und Instagram zurückzukehren“. Nach dem Vorbild von X, das nach der Übernahme von Twitter durch Elon Musk 2021 Community Notes eingeführt hatte, sollten Fakten prüfende Profis durch Anmerkungen anderer Nutzer ersetzt werden. Mitte März begannen die Feldtests von Community Notes bei Meta Platforms.

Bislang steckt dieses Programm weiter in der Testphase, bestätigt Guy Rosen bei X. Er ist Chief Information Security Officer (CISO) bei Meta und verkündete die Erweiterung der Community Notes durch die neuen Funktionen. Gleichzeitig erklärt Rosen, dass mehr als 70.000 Nutzer über 15.000 Community Notes beigetragen haben, von denen allerdings nur 6 Prozent veröffentlicht wurden. Das ist aber nur ein Bruchteil der Zahl der Beiträge und Anwender insgesamt. Denn allein im März haben 3,43 Milliarden Menschen Facebook, Instagram, Messenger, Threads oder WhatsApp wenigstens einmal aufgerufen, wie Meta Platforms anlässlich jüngster Quartalszahlen proklamierte.

Anfang April hat Meta die Faktenprüfung in den USA beendet und damit auch das Vorgehen gegen die Verbreitung von Falschinformationen auf seinen Plattformen. In den Vereinigten Staaten sollen die Anwender mit Community Notes für die Richtigstellung umstrittener Beiträge sorgen. Derzeit nimmt Meta Platforms Bewerbungen von Nutzern, die Community Notes beitragen wollen, nur von mindestens 18 Jahre alten Personen an, die in den USA leben und mindestens sechs Monate bei einem der sozialen Netzwerke angemeldet sind.

Wie das System Community Notes auf Basis der jetzt eingeführten Bewertungen als besonders hilfreich erkennt, erklärt der Konzern an einem Beispiel. Sollte ein Nutzer etliche Anmerkungen im Gegensatz zu anderen als nicht hilfreich bewerten, weist dies auf eine andere Meinung hin. Wenn dieser Nutzer dann aber eine ansonsten ebenfalls populäre Community Note als hilfreich bewertet, macht das diese Anmerkung besonders wertvoll. Auf dieser Basis entscheidet das System, welche Community Note veröffentlicht wird.

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Das ist allerdings eines der Probleme der Community Notes. Das gemeinnützige "Center for Democracy & Technology" (CDT), das in den USA für digitale Rechte eintritt, hat festgestellt, dass sich Richtigstellungen nicht so stark verbreiten wie die ursprünglichen Beiträge. Falschinformationen werden viral geteilt, bevor sie von den Nutzern korrigiert werden können. Zumal die Community Notes noch von den Anwendern mehrfach bewertet werden müssen, damit das System diese überhaupt veröffentlicht. Das CDT verweist auf eine Studie, die herausgefunden hat, dass mehr als 70 Prozent der korrigierenden Community Notes zu Falschinformationen zur letzten US-Wahl den Nutzern gar nicht gezeigt wurden.

(fds)