Maßgeschneiderte Hautkrebs-Therapie

Ein neuer Behandlungsansatz für Melanome zielt auf genetische Mutationen ab, die mit bestimmten Tumorarten einhergehen.

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Im Kampf gegen den Krebs gibt es einen weiteren Lichtblick: Forscher des Dana Farber Cancer Institute (DFCI) in Boston haben erfolgreich einen neuen Wirkstoff gegen Hautkrebs getestet. Das Mittel ist auf Patienten mit bösartigen Melanomen zugeschnitten, die eine bestimmte genetische Mutation aufweisen. Bei 80 Prozent der Versuchspersonen mit dieser Mutation waren nach der Behandlung die Tumore zum Teil deutlich geschrumpft, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

„Diese Studie ist ein Durchbruch bei der Behandlung von Krebs und insbesondere von Melanomen, die Metastasen bilden“, urteilt Matthew Meyerson, Onkologe am DFCI, der an dem Projekt nicht beteiligt war. „Wir haben hier ein spektakuläres Beispiel dafür, wie auf das Genom ausgerichtete Therapien Krebspatienten helfen können.“ Das getestete Medikament blockiert die Aktivität des so genannten BRAF-Proteins, das in 50 bis 60 Prozent aller Melanome übermäßig aktiv ist.

Dank der Fortschritte in der Gentechnik verstehen Wissenschaftler die genetischen Mutationen, die Krebs zugrundeliegen, inzwischen deutlich besser. Diese Erkenntnisse zahlen sich nun in der Entwicklung von Medikamenten aus. Während eine Chemotherapie gesundes und krankes Gewebe gleichermaßen angreift, gehen die neuen Wirkstoffe gezielt gegen Krebszellen vor, in denen die Mutation auftritt. Dennoch ist das neue Medikament kein Allheilmittel. Viele Patienten wurden im Laufe der Zeit resistent gegen den Stoff – einige schon drei Monate nach Beginn der Behandlung, andere erst nach zwei Jahren.

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(bsc)