IFA

Große OLED-Fernseher von LG

LG will in zwei Jahren große OLED-Fernseher produzieren. Auf der IFA in Berlin zeigt das Unternehmen einen knapp 80 cm großen superdünnen Fernseher mit organischem Display.

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LG zeigt ab Freitag auf der IFA in Berlin einen Fernseher mit 31 Zoll respektive 79 cm großem organischem Display. Das OLED-TV ist keine 3 mm dick – und es ist natürlich 3D-fähig. Organische Displays haben hier gegenüber LCDs einen großen Vorteil: Sie sind sehr flinke Schalter und können deshalb die für eine 3D-Darstellung mit Shutterbrillen nötige schnelle Bildfolge (Bild fürs rechte Auge – Bild fürs linke Auge – Bild fürs rechte Auge usw.) problemlos gestochen scharf ausgeben.

Das 31"-OLED-TV von LG ist nur 2,9 mm dick und schaltet mit 600 Hz

Der Präsident des koreanischen Elektronikriesen LG hatte kürzlich prognostiziert, sein Unternehmen werde im Jahr 2012 große OLED-Fernseher anbieten – zwar zu hohen Preisen, aber die würden im Laufe der Zeit runtergehen. Ähnlich äußerte sich Samsungs Vizepräsident für Mobildisplays Kim auf der Eröffnungsrede zur Displaykonferenz SID dieses Jahr: In fünf Jahren würden mindestens 600 Millionen große OLED-Fernseher verkauft werden, möglich seien sogar 1 Milliarden.

Bislang bietet LG einen 15-zölligen OLED-Fernseher mit 38 cm Diagonale an, Sony hat seit zwei Jahren ein 11-zölliges Modell mit 28 cm Diagonale im Programm. Beide Displays sind im Vergleich zu LCDs oder Plasmafernsehern ungleich teurer und ungleich kleiner. Samsung hat noch gar kein großes OLED am Markt, obgleich das Unternehmen seit geraumer Zeit auf Messen ein 30-zölliges OLED-Display präsentiert. Dafür kann der koreanische Displayspezialist bislang als einziges Unternehmen kleinere OLEDs für Smartphones in größeren Stückzahlen herstellen – wenn auch nicht in der eigentlich benötigten Menge.

Es gibt derzeit keine Fabriken für große OLED-Displays. Die gezeigten größeren Schirme sind Prototypen, die in Fabs für OLEDs bis fünf Zoll für Smartphones und Medienplayer gefertigt werden. Demzufolge lassen sich die nur etwas größeren TV-Schirme nur unrentabel beziehungsweise überteuert in kleineren Stückzahlen produzieren.

Allerdings sind bei LG und Samsung bereits Fabriken der Generation 5.5 für größere OLEDs bis 50 Zoll respektive 127 cm Diagonale in Bau, in denen in zwei Jahren die Serienproduktion anlaufen soll. Die Frage ist, ob die Hersteller bis dahin die Probleme, die derzeit mit OLEDs einhergehen, gelöst haben. So altern die Farben weiterhin unterschiedlich schnell, Blau verblasst schneller als Rot und Grün. Angesichts der unterschiedlichen Leuchtkraft lassen sich die Pixel für RGB auch nicht gleich groß machen. Und offenbar auch nicht beliebig klein, denn die Auflösung der OLEDs bleibt noch hinter den Erwartungen zurück. Samsung umgeht das teilweise durch die sogenannte PenTile-Technik , bei denen ein Subpixel mehreren Pixeln zugeordnet wird und so die darstellbare Auflösung erhöht wird, ohne die Pixeldichte zu steigern. (uk)