IDF: Intel will bei Internet-TVs mitmischen

Interaktive TV-Lösungen verspricht Intel seit Langem. Jetzt scheint endlich auch die Elektronikindustrie daran zu glauben. Die Settop-Box der britischen Firma Amino ist wohl die erste TV-Lösung mit dem von Intel und Nokia gemeinsam entwickelten Linux-System Meego als Basis. Die Box verwendet Atom-Chips und hat Tuner für Kabelempfang integriert. Das Bedienmenü umfasst TV-Programmführer und Internet-Inhalte, der Browser unterstützt Microsoft Silverlight und Adobe Flash. Separate Anwendungen für Facebook und Twitter sowie einige Spiele sind vorinstalliert. Der Hersteller arbeitet mit mehreren Sendern in Europa zusammen.

Eine ähnliche Strategie verfolgt D-Link, deren Boxee-Box Intels Chip-Architektur mit einer Bedien-Software von Boxee verbindet. Erreichbar sind alle nicht verschlüsselten Internet-Angebote per Browser sowie ein Katalog von Streaming-Titeln verschiedener Content-Anbieter. Der kompakte Adapter mit HDMI- und DVI-Anschluß soll im November in Europa auf den Markt kommen.

Eine Microsoft-Vertreterin berichtete, dass Window Embedded 7 und Windows Media Center ab sofort für den CE4100-Chip von Intel bereitstehen. Sie kündigte Settop-Boxen mit einem auf das Embedded-System von Microsoft zugeschnittenen Windows Media Center von Acer und Asustek an. Beide werden vom Atom CE 4100 angetrieben; marktreif sind die Geräte beziehungsweise das Windows Media Center für Windows Embedded 7 allerdings erst im Laufe des Jahres 2011.

Die Settop-Hersteller ADB, Sagemcom, Samsung und Technicolor wollen Kabelboxen mit der nächsten Intel-SoC-Generation bauen, die in 45-nm-Technologie hergestellt wird. US-Autozulieferer Visteon zeigte den Prototyp eines Infotainment- und Navigationssystems auf Meego-Basis für die neue Atom E600-Serie. (jk)