Photokina

Vierstellig: Nikon D7000 und zwei neue Objektive

Deutlich oberhalb der D90 positioniert Nikon die neue Semiprofi-Spiegelreflex – und schafft mit der vierstelligen Seriennummer (und ebensolchem Preis) leichte Verwirrung in der Modellhierarchie. Neu sind auch ein Mittelklasse-Blitz und zwei lichtstarke Profi-Nikkore.

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Von
  • Carsten Meyer

Ein neuer Bildsensor, das neue Autofokussystem und der neue Sensor für die Belichtungsmessung sorgen für höchste Leistungsfähigkeit in einem extrem robusten Gehäuse, so der Hersteller über die D7000. Nikon positioniert die Kamera deutlich oberhalb der D90 – und schafft mit der vierstelligen Seriennummer leichte Verwirrung in der Modellhierarchie: Trotz vieler Profi-Features wie dem abgedichteten Gehäuse, der Silent-Shutter-Betriebsart oder dem ausdauernden Verschluss hat Nikon der SLR eine reiche Auswahl an Motivprogrammen spendiert, wie man sie sonst nur von den Amateurmodellen kennt.

Die Spiegelreflex besitzt einen 16-Megapixel-CMOS-Sensor im DX-Format (annähernd APS-C) und den neuen EXPEED-2-Bildprozessor. Als maximale Empfindlichkeit gibt der Hersteller ISO 25.600 an. Der Glas-Pentaprismensucher liefert eine Bildfeldabdeckung von ca. 100 % bei ca. 0,94-facher Vergrößerung, der Verschluss bietet eine kürzeste Belichtungszeit von 1/8000 s und ist auf 150.000 Auslösungen ausgelegt. Die Serienbildrate liegt bei 6 Bildern/s, die kürzeste Blitz-Synchronzeit bei 1/250 s. Neu entwickelt wurde das Autofokus-System mit 39 Fokusmessfeldern, davon 9 Kreuzsensoren in der Mitte. Wie schon bei der kleineren D3100 kommt ein dedizierter Bildanalyse-Sensor zum Einsatz, hier mit 2016 RGB-Messfeldern.

Die D7000 ist mit einer eigenen Taste für Filmaufzeichnung ausgestattet, Filmsequenzen werden in Full-HD-Qualität (1080p) aufgezeichnet. Die Aufnahme erfolgt im MPEG4-Format mit AVC/H.264-Komprimierung. Neu sind die eingebauten Filmbearbeitungsfunktionen, die ein Kürzen der Clips und das Speichern von Standbildern erlauben. Nikon lobt den stark überarbeiteten Kontrast-Autofokus, der bei Filmaufnahmen und im LiveView-Betrieb zum Einsatz kommt. Vorhanden ist auch eine elektronische Wasserwaage zur exakten Ausrichtung der Kamera.

Als Monitor dient ein (festes) 3"-Display mit VGA-Auflösung (921.000 Subpixel) – das praktische Schwenkdisplay der D5000 hat man leider nicht übernommen; offensichtlich war der erhöhte Platzbedarf des VGA-Displays der Schwenkmechanik im Wege, da solche Panels mehr Ansprüche an die Hintergrundbeleuchtung stellen. Die zwei SD-Kartenslots können wahlweise benutzt werden, etwa zum Speichern von Raw-Bildern auf der einen und JPGs auf der anderen Karte (kompatibel bis SDXC). Die Nikon D7000 ist voraussichtlich ab Ende Oktober 2010 für 1189 Euro im Handel erhältlich, optional gibt es den Multifunktionshandgriff MB-D11.

Neben der D7000 zeigt Nikon auf der photokina auch ein neues Blitzgerät, das 339 Euro teure SB-700 mit Leitzahl 38, das zum Nikon-Lighting-System voll kompatibel ist. Es soll im November auf den Markt kommen. Auf der photokina werden ebenso zwei neue Nikkore zu sehen sein. Die lichtstarke Vollformat-Festbrennweite Nikkor 35mm 1:1,4G, die an DX-Kameras die "Normalbrennweite" von umgerechnet 50 mm liefert, kostet 1879 Euro und ist ab Ende November lieferbar.

Das neue Profi-Teleobjektiv AF-S Nikkor 200mm 1:2G ED VR II ersetzt das AF-S VR NIKKOR 200mm 1:2G IF-ED, jetzt mit Nanokristallvergütung, der Bildstabilisatortechnologie der zweiten Generation (VR II) und einem neuen A/M-Fokusmodus. Dieser zusätzliche Modus erlaubt das manuelle Eingreifen in die Fokussierung, verhindert jedoch eine versehentliche Deaktivierung des AF bei einer unbeabsichtigten Bewegung des Fokussierrings. Das Objektiv ist aus 13 Linsen in neun Gruppen aufgebaut, darunter drei ED-Glaslinsen und eine Super-ED-Glaslinse. Es soll 5899 Euro kosten.

Nikon: Halle 2.2 Stand A020-B030 (cm)