Forscher: Smart Meter erzieht nicht zum Energiesparen

Die Überwachung des eigenen Stromverbrauchs in Echtzeit mit so genannten Smart Metern veranlasst Verbraucher nicht dauerhaft zum Energiesparen. Das ist das Ergebnis einer Studie der Universität Delft.

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Die Überwachung des eigenen Stromverbrauchs in Echtzeit mit so genannten Smart Metern veranlasst Verbraucher nicht dauerhaft zum Energiesparen. Das ist das Ergebnis einer Studie der Universität Delft über 15 Monate.

Die Wissenschaftler haben die Ergebnisse der Studie jetzt in einem Artikel in der Fachzeitschrift „Building Research and Information“ veröffentlicht. Demnach betrug die durchschnittliche Energie-Einsparung pro Haushalt in den ersten vier Monaten 7,8 Prozent. Diese Einsparung ließ sich im Schnitt nicht aufrechterhalten. Einzelne, offenbar besonders motivierte Nutzer konnten allerdings – auch dauerhaft – erheblich mehr Energie einsparen. Dieser Effekt wurde jedoch im statistischen Mittel durch Haushalte kompensiert, die mit Smart Meter mehr Energie verbrauchten als vorher.

Die statistische Basis für die Erhebung ist zudem relativ klein: Ursprünglich hatten sich 304 Freiwillige an dem Test beteiligt, von denen allerdings nur 264 bis zum Ende durchhielten. An der Langzeitauswertung beteiligten sich dann nur noch 26 Haushalte, die den Energie-Monitor weiterverwendeten, und 28 Referenzhaushalte, die zuvor an der viermonatigen Pilotstudie teilgenommen hatten.

Für die Forscher ergibt sich aus der Studie jedoch keineswegs die Nutzlosigkeit von Smart Metern. Sie plädieren vielmehr dafür, genau zu untersuchen, welche Design-Faktoren eine dauerhafte Veränderung im Kundenverhalten besonders begünstigen. Zudem müsse man diskutieren, ob ein automatisiertes Energiemanagement dem Effekt einer schleichenden Gewöhnung nicht entgegenwirken könne. (wst)