GTC: Nvidia gibt Ausblick auf kommende Grafikchips

Kepler und Maxwell sollen die Grafikchips heißen, die Nvidia 2011 beziehungsweise 2013 auf den Markt bringen will. Maxwell soll bereits Preemption sowie Virtual Memory unterstützen.

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Nvidia setzt seine Hoffnungen auf die kommenden Grafikchips Kepler und Maxwell.

(Bild: c't)

In seiner Eröffnungspräsentation zur im kalifornischen San Jose stattfindenden GPU Technology Conference (GTC) hat Nvidia-Chef Jen-Hsun Huang unter anderem die Codenamen der auf die aktuellen Fermi-GPUs folgenden Grafikchips vorgestellt: Kepler und Maxwell. Kepler soll in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres erscheinen und im 28-Nanometer-Verfahren gefertigt werden. Laut Huang arbeiten hunderte Ingenieure an Kepler, das Budget von Forschung und Entwicklung geht in die Milliarden – das Chipdesign gehe mit großen Schritten voran. Maxwell soll 2013 erscheinen und mit noch kleineren Strukturen gefertigt werden.

Als Vergleichseinheit griff Huang auf Double-Precision-GFlops pro Watt zurück, hier will sich der Grafikchiphersteller aus Santa Clara in den kommenden Jahren deutlich verbessern – die Leistungsaufnahme will Nvidia also anscheinend in Bezug auf Fermi nicht noch weiter erhöhen. Kepler setzt Nvidia zwischen 4 und 6 DP-GFlops/Watt an, Maxwell bei 16 DP-GFlops/Watt. Die Fermi-Chips schaffen als GF100-Variante laut Nvidia 2 DP-GFlops pro Watt – hierbei rechnet Nvidia offenbar also mit der eigens angegebenen Leistungsaufnahme von 250 Watt, die bei starker Belastung allerdings teilweise deutlich überboten wird. Die Tesla-Chips der vorhergehenden Generation verortet Nvidia bei 1 DP-GFlops/Watt.

Die von Nvidia angegebenen Werte lassen aber keinerlei Rückschlüsse auf die eigentliche 3D-Leistung zu. Auf Nachfrage zur Leistung erklärte Huang während der folgenden Pressekonferenz lediglich, dass der 2013 erwartete Maxwell-Chip etwa um den Faktor 10 schneller sein wird als der aktuelle GF100.

Jen-Hsun Huang (Mitte) will die Double-Precision-Leistung pro Watt bei den zukünftigen Grafikchips deutlich steigern.

(Bild: c't)

Jedenfalls dürfte sich besonders die HPC-Welt auf die kommenden Grafikchips freuen. Denn die Einführung von ECC-Speicher war laut Huang nur der erste Schritt: Bis Maxwell 2013 erscheint, will Nvidia Grafikchips mit Preemption- und Virtual Memory-Funktionen ausstatten. Der Grafikchip soll also über einen eigenen Scheduler selbst in der Lage sein, Kernels schlafen zu legen und sie zu einem späteren Zeitpunkt fortzuführen. So müssen etwa mit hoher Priorität gekennzeichnete Kernels nicht auf vorab gestartete Kernels mit hoher Abarbeitszeit warten. Dennoch bleibt das Problem bestehen, dass langsame Datentransfers (CPU-GPU) die GPU-Leistung begrenzen. Huang erklärte, dass dies weiterhin eine Herausforderung im HPC-Segment sein wird. Er resümierte: "Moving data is just evil. The answer is: don't".

Außerdem soll es in Zukunft vom Marktstart einer neuen Grafikgeneration durch einen High-End-Chip maximal 3 Monate dauern, bis man alle Marktsegmente bis zum Low-End mit Grafikkarten besetzt hat. Fermi-ähnliche Zustände will Nvidia also zukünftig offenbar nicht wieder erfahren. Denn während es noch immer keine Einsteiger-Grafikkarten mit Nvidias Fermi-Chips zu kaufen gibt, will AMD Mitte Oktober schon den ersten Journalisten seine kommende Grafikchipgeneration vorstellen.

Nvidias alljährliche GPU Technology Conference (GTC) läuft noch bis 23. September und konzentriert sich auf Fachbesucher, speziell Ingenieure, Wissenschaftler und Entwickler, die GPUs zur Beschleunigung ihrer parallelisierbaren Anwendungen nutzen. Die Teilnehmer kommen aus 50 Ländern und können mehr als 200 Fachsitzungen besuchen. (mfi)