Microsoft und Adobe sprechen über Zusammenarbeit

Nachdem Informationen über ein Spitzentreffen der Vorstandschefs von Microsoft und Adobe durchgesickert waren, schossen Spekulationen über eine mögliche Übernahme ins Kraut. Beide kommentieren das nicht, sprechen aber wohl über Kooperationsmöglichkeiten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 285 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Spekulationen über ein informelles Gespräch zwischen den beiden Vorstandschefs der Softwarekonzerne Microsoft und Adobe haben in den Medien und an der Wall Street für einige Aufregung gesorgt. In ersten Berichten über das "Geheimtreffen" hatte es geheißen, Steve Ballmer und Shantanu Narayen hätten über Möglichkeiten der Zusammenarbeit gesprochen – und eine Übernahme.

Laut Financial Times vom Feitag soll es auch um eine mögliche Übernahme von Adobe durch Microsoft gegangen sein, ohne dass allerdings konkrete Verhandlungen geführt worden seien. Auch die New York Times hatte am Donnerstag von einem Interesse Redmonds an dem Flash-Hersteller berichtet. Nach den Meldungen zog Adobes Aktienkurs deutlich an.

Die CEOs von Adobe und Microsoft treffen sich zum Spitzengespräch.

(Bild: Microsoft/Adobe)

Am Freitag bemühen sich beide Unternehmen, Luft aus der Spekulationsblase zu lassen. Eine Adobe-Sprecherin bestätigte der New York Times, dass es ein Treffen von Ballmer und Narayen gegeben habe. Medien berichten von Quellen in beiden Konzernen, die die Gerüchte über eine Übernahme als "Nonsens" bezeichnen. Im Wall Street Journal nannten mit dem Spitzentreffen vertraute Personen die Gespräche "reine Routine".

Wahrscheinlicher ist das Szenario, dass sich die beiden CEOs über eine mögliche Zusammenarbeit etwa im Mobilfunkbereich ausgetauscht haben. Hier haben es beide Konzerne mit einem mächtigen Konkurrenten zu tun: Apple. Microsoft hat ein Problem mit der Stärke des iPhones auf dem Smartphone-Markt, auf dem der Windows-Riese "eine Runde verpasst" hat.

Das Verhältnis zwischen Apple und Adobe ist gespannt, weil der iPhone-Hersteller auf seinen mobilen Geräten kein Flash unterstützt. Apple-CEO Steve Jobs und Narayen hatten sich über die Flash-Frage in der Öffentlichkeit auseinandergesetzt. Jobs hatte Flash in einer seine seltenen öffentlichen Einlassungen als "von gestern" bezeichnet, woraufhin sich Narayen im Interview zur Wehr setzte. (vbr)