Steam Machine: Und wie viel soll das kosten?

Valve verbindet mit der Steam Machine PC-Funktionen mit Konsolen-Komfort. Der Preis wird nicht verraten – es gibt aber zumindest ein paar Andeutungen.

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Steam Machine auf Schreibtisch

(Bild: Valve)

Lesezeit: 3 Min.
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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

400 Euro? 600 Euro? Noch mehr? Im Netz wird eifrig über den Preis der kommenden Steam Machine diskutiert. Valve hat seinen PC-Konsolenhybriden angekündigt, ohne einen Preispunkt zu verraten. Weil das Gerät weitgehend einzigartig ist, gibt es kaum Vergleichspunkte – und die Bewertung der Steam Machines ist kaum möglich, ohne das Preis-Leistungs-Verhältnis zu kennen.

Im Gespräch mit The Verge hat Valve zumindest Andeutungen über den möglichen Preispunkt fallen lassen: "Der Preis der Steam Machine ist vergleichbar mit dem eines PCs mit ähnlichen Spezifikationen", sagte Valve dem US-Technikmagazin. Designer Pierre-Loup Griffais ergänzt: "Wir wollen sie näher am Einstiegsniveau des PC-Bereichs positionieren, aber auch sehr wettbewerbsfähig gegenüber einem PC machen, den man sich selbst aus Einzelteilen zusammenbauen könnte."

Daraus könnte man kaffeesatzlesend zahlreiche Rückschlüsse ziehen – die meisten davon eher ernüchternd. Denn: PCs sind teurer, auch wenn man sie selbst aus Einzelteilen zusammenbaut. Die GPU der Steam Machine entspricht etwa einer etwas zusammengeschrumpften Radeon RX 7600 von AMD, die zwischen 200 und 250 Euro kostet. Dazu kommt ein "semi-custom" Zen-4-Chip von AMD mit 6 Kernen und 12 Threads sowie einer Taktfrequenz von 4,8 Ghz, für dessen Desktop-Äquivalent man etwa 150 bis 200 Euro einplanen könnte.

Nicht vernachlässigen sollte man die 16 GByte an Arbeitsspeicher, der gerade besonders teurer ist, sowie weitere Komponenten wie Netzteil, Mainboard und Gehäuse. Wer so einen PC bauen will, kommt letztlich kaum unter 600 Euro weg – die meisten Fertig-PCs, die mit vergleichbaren Komponenten angeboten werden, kosten in Richtung 800 Euro. Valve bekäme die Komponenten günstiger, müsste aber auch für Produktion und Zusammenbau zahlen.

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Dabei muss sich die Steam Machine nicht nur mit PCs, sondern auch mit Konsolen messen – immerhin ist der kleine Würfel explizit auch dafür gedacht, unter den Fernseher gestellt zu werden. Die nominellen Spezifikationen des Linux-Rechners von Valve fallen etwas niedriger aus als die von Playstation 5 und Xbox Series X. Beide Konsolen bekommt man für etwa 500 Euro, teilweise sogar für 400 Euro. Mit einem Preispunkt von 600 bis 800 Euro wäre die Steam Machine also preislich und leistungstechnisch abgehängt – zumindest, wenn das Datenblatt die tatsächliche Performance widerspiegelt.

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Dafür könnte die Flexibilität des Linux-Würfels kompensieren, der immerhin auch als herkömmlicher PC eingesetzt werden könnte und mehr Funktionen hat. Zudem sind Spiele auf dem PC günstiger als auf der Konsole, und viele Gamer haben sich bereits eine große Steam-Bibliothek aufgebaut. Dennoch ließe sich ein Performance-Rückstand trotz mehreren hundert Euro Aufpreis wohl nur schwer rechtfertigen.

Dazu kommt ein möglicher Flaschenhals in der Hardware der Steam Machine: Sie hat nur 8 GByte Videospeicher. Das reicht bei manchen modernen Spielen höchstens für mittlere Textureinstellungen und könnte dafür sorgen, dass Blockbuster-Spiele auf der Steam Machine schlechter aussehen als auf der Konsole.

Ob Valve mit der neuen Steam Machine erfolgreicher sein wird als mit dem misslungenen Erstaufschlag, hängt also maßgeblich von der Preisgestaltung des Linux-Rechners ab. Wann Valve sie bekannt geben will, ist noch offen – der Release ist Anfang 2026 geplant.

(dahe)