US-Schulbehörde legt Rechtsstreit um "Webcamgate" bei

Im Streit um die heimliche Überwachung von Schülercomputern hat die verantwortliche Behörde in der US-Stadt Philadelphia einem Vergleich mit den betroffenen Familien zugestimmt.

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Im Rechtsstreit um die heimliche Überwachung von Schülern in der US-Stadt Philadelphia will sich die zuständige Schulbehörde mit zwei betroffenen Familien vergleichen. Die Behörde zahlt einer Mitteilung zufolge insgesamt 610.000 US-Dollar, um die Klagen beizulegen. Davon geht der Löwenanteil an die Anwälte der Schüler, die insgesamt 425.000 US-Dollar erhalten. Mit der Einigung könne ein langwieriger und kostspieliger Rechtsstreit vermieden werden, teilte die Behörde mit.

Die Schulbehörde für den Bezirk Lower Merion war von den Eltern eines 15-Jährigen wegen Verletzung der Privatsphäre verklagt worden. In dem von US-Medien "Webcamgate" genannten Fall hatte die Schule zur Sicherung der an Schüler verliehenen Laptops eine Überwachungssoftware auf den Geräten installiert, die regelmäßig Screenshots und Webcam-Fotos anfertigte. Als Mitarbeiter der Schule den Jungen aufgrund der so gesammelten Informationen fälschlicherweise des Drogenkonsums verdächtigten, flog die Geschichte auf.

Während die Justiz nach Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Bundesbehörden sowie einem Gutachten keine Anklage erheben wollte, sah sich die verantwortliche Schulbehörde mit einer möglichen Sammelklage konfrontiert. Zur Beilegung des Konflikts zahlt die Behörde dem hauptsächlich Betroffenen 175.000 US-Dollar; ein weiterer Schüler erhält 10.000 US-Dollar. (vbr)