Telegram-GrĂĽnder Pawel Durow muss sich nicht mehr bei Frankreichs Polizei melden
Seit mehr als einem Jahr wird in Frankreich gegen Pawel Durow ermittelt, fĂĽr Auslandsreisen brauchte er eine Genehmigung. Zumindest damit ist es nun vorbei.
(Bild: Thrive Studios/Shutterstock.com)
Die französischen Behörden haben die Reisebeschränkungen für den Telegram-Gründer Pawel Durow vollständig aufgehoben, der 41-Jährige aus Russland muss sich auch nicht mehr regelmäßig bei der Polizei in Nizza melden. Das berichtet France24 und zitiert eine anonyme Quelle, laut der sich Durow umfassend an die richterlichen Vorgaben gehalten hat. Welche Folgen die Entscheidung für die Ermittlungen hat und wie da der Zwischenstand ist, schreibt das Nachrichtenportal aber nicht. Durow selbst hat sich zu der Entscheidung nicht geäußert, auf seinem Kurznachrichtendienst hat er erst vor wenigen Tagen ein Spiel beworben, in dem er "aus einem französischen Gefängnis fliehen und alle möglichen zwielichtigen Charaktere bekämpfen muss".
Ein Hin und Her in Frankreich
Durow war im August 2025 in einer aufsehenerregenden Aktion in Paris festgenommen worden, die dortige Justiz hat schwere Vorwürfe im Zusammenhang mit der Moderation der Inhalte auf seinem Messenger erhoben. So hieß es, dass auf Telegram die Moderationspflichten nicht ausreichend durchgesetzt würden und es an Kooperationsbereitschaft mangele, um mit zuständigen Behörden gegen kriminelle Handlungen vorzugehen. Telegram steht schon lange im Verdacht, Menschen mit kriminellen Absichten einen Zufluchtsort zu bieten. Durow hat die Vorwürfe anfangs kritisiert und behauptet, sie könnten gegen alle großen sozialen Netzwerke erhoben werden, seine Meinung danach aber offenbar geändert.
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Der Telegram-Gründer ist gebürtiger Russe, besitzt aber zusätzlich noch die französische und die Staatsbürgerschaft der Vereinigten Arabischen Emirate. Für jeweils bis zu zwei Wochen durfte er zuletzt in die Emirate reisen, ein geschäftlicher Trip in die USA war ihm aber untersagt worden. Mit diesen Beschränkungen ist es nun vorbei, wie es mit den Ermittlungen weitergeht, ist noch unklar. Durow hat immer wieder mit teils schweren Vorwürfen an die französischen Behörden für Aufsehen gesorgt. So hat er behauptet, Frankreichs Geheimdienstchef habe ihn gebeten, "konservative Stimmen in Rumänien vor der dortigen Wahl" auf Telegram sperren zu lassen: "Ich habe das verweigert." Frankreichs Regierung hat das vehement zurückgewiesen.
Angabe zur Ausnahme der Reisebeschränkung präzisiert: Durow durfte nur in die Eimrate reisen.
(mho)