Interne 3,5-Zoll-Festplatten mit 2,5 und 3 TByte im Anmarsch

Bei den neuen Laufwerken der Baureihe Caviar Green (5400 U/min, 64 MByte Cache) erhöht Western Digital als erster Hersteller die Datendichte auf 750 GByte pro Scheibe.

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Von
  • Boi Feddern

Die ersten offiziell angekündigten Serial-ATA-Festplatten mit mehr als 2 Terabyte kommen von Western Digital: Im Rahmen der Baureihe Caviar Green erscheinen demnächst die Modelle WD25EZRSDTL (2,5 TByte) sowie die WD30EZRSDTL (3 TByte). Beide rotieren wie die anderen Laufwerke der Familie mit 5400 U/min, schicken die Daten über ein 3 GBit/s schnelles Serial-ATA-Interface an den Rechner und arbeiten mit 64 MByte Cache. Das 2,5-TByte-Modell soll 162 Euro kosten, die 3-Terabyte-Platte 210 Euro.

Als erster Hersteller formatiert Western Digital die Magnetscheiben seiner neuen Laufwerke mit 750 GByte, sodass selbst das Spitzenmodell mit 3 TByte nur mit vier Scheiben auskommt. Konkurrent Seagate liefert seit einer Weile im Rahmen der Festplattenbaureihe FreeAgent GoFlex 3-TByte-Laufwerke für den externen Einsatz. In den Gehäusen steckt mit der Barracuda XT.2 allerdings ein 5-Scheiben-Laufwerk (600 GByte pro Scheibe), das mit 7200 U/min rotiert.

Die hohe Drehzahl gepaart mit der hohen Scheibenanzahl sorgt dort für eine sehr hohe Leistungsaufnahme von 11 Watt bei Schreib-/Lesezugriffen, wodurch die Platte innerhalb kürzester Zeit sehr warm wird. Bei den WD-Platten, die der Hersteller im Rahmen seiner MyBook-Serie auch für den externen Einsatz anbieten möchte, sind derartige thermische Probleme nicht zu erwarten. Die Leistungsaufnahme spezifiert WD mit geringen 6,6 Watt.

Dafür drohen andere Probleme beim internen Einsatz der neuen Caviar-Green-Laufwerke: Momentan gibt es noch viele SATA-Hostadapter, die Festplatten größer als 2 TByte nicht fehlerfrei ansprechen können. Unter anderem sind die im Chipsatz integrierten SATA-Controller auf Mainboards mit Intel- und Nvidia-Chipsatz betroffen. WD will seine Platten deshalb im Paket mit einem SATA-Hostadapter der Firma Highpoint für PCI-Express-x1-Slots liefern, der bereits mit Festplatten größer als 2 TByte klarkommt.

Um die volle Kapazität der neuen Caviar-Green-Laufwerke nutzen zu können, muss man sie dann als GPT-Datenträger einrichten. Das funktioniert unter neueren Windows-Version (7, Vista, XP 64 Bit, Server), Linux und MacOS, allerdings nicht unter XP 32-Bit. Will man auch ein Betriebssystem von den Platten booten, braucht man mindestens ein 64-bittiges Windows 7, Vista, Linux oder MacOS sowie ein Mainboard mit EFI-tauglicher Firmware.

Weitere Hintergründe zu den Problemen im Umgang mit Festplatten jenseits von 2 TByte finden sich im Platten-Karussel in c't 21/10. (boi)