Herder: Die Hardware für Stuttgarts nächsten Supercomputer steht fest

Stuttgart bekommt 2027 einen neuen Supercomputer. Herder nutzt Venice-CPUs mit 2-nm-Technik und Instinct-MI430X-GPUs.

vorlesen Druckansicht
Serverschränke von vorn vor dunklem Hintergrund

HPEs Cray-GX5000-Server, in denen auch Herder stecken wird.

(Bild: HPE)

Lesezeit: 2 Min.

Das Höchstleistungsrechenzentrum der Universität Stuttgart (HLRS) hat sich auf die Komponenten seines nächsten Supercomputers Herder festgelegt. Erneut kommt er mit Prozessoren und GPU-Beschleunigern von AMD; dieses Mal allerdings wieder in getrennter Form.

Nach aktueller Planung bekommt Herder 1488 Beschleuniger aus AMDs kommender 400er-Generation vom Typ Instinct MI430X, gepaart mit 372 Epyc-Prozessoren vom kommenden Typ Venice. Es ist der erste Prozessor mit Zen-6-Architektur und 2-Nanometer-Technik des Chipauftragsfertigers TSMC. Im bisherigen System Hunter sitzen noch Instinct-MI300A-Beschleuniger, die CPU und GPU auf einem einzelnen Träger vereinen.

Jede Instinct MI430X kommt mit 432 GByte High-Bandwidth Memory (HBM4), der 19,6 TByte/s überträgt. Das ergibt systemweit knapp 643 TByte HBM4, zuzüglich des DDR5-RAMs für die Epyc-CPUs. Die Menge an DDR5-RAM ist noch nicht bekannt.

Je zwei CPUs und acht GPUs stecken auf einem Mainboard aus der neuen Cray-GX5000-Plattform von HPE. Herder bekommt eine Flüssigkeitskühlung, deren Abwärme zur Heizung des Vaihinger Campus der Universität Stuttgart genutzt wird.

Videos by heise

Unterm Strich stellt Herder einen kleinen Bruder des US-amerikanischen Exascale-Systems Discovery dar. Das HLRS muss allerdings nicht ganz so lange warten: HPE beginnt in der zweiten Jahreshälfte 2027 mit dem Bau. Bis Ende 2027 soll das System betriebsbereit sein.

Das Zentrum prognostiziert, dass die Spitzenleistung von Herder gegenüber dem aktuellen System Hunter um mindestens den Faktor 7 steigt. Das entspräche mindestens 340 Petaflops im doppeltgenauen Datenformat FP64 (Gleitkommawerte mit 64 Bit Genauigkeit). Für KI-Anwendungen liegt die Rechenleistung deutlich darüber, weil da simplere Datenformate wie FP8 und INT8 (8-bittige Ganzzahlen) genügen.

Als Einsatzfelder sieht das HLRS Computerwissenschaft, Ingenieurwesen, Physik, Chemie, Klimawissenschaft und Biomedizin.

Die Kosten belaufen sich auf rund 100 Millionen Euro. Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt sowie das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg übernehmen die Kosten.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(mma)