Wiederholt Schulbusse passiert: Update soll Waymo-Taxis Verkehrsregel beibringen

Haltende Schulbusse dürfen in den USA nicht passiert werden. Schon länger heißt es, dass Waymos Robotaxis sich daran nicht halten. Jetzt soll ein Update helfen.

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Gelber Schulbus mit ausgeklapptem Stoppschild

(Bild: Inside Creative House/Shutterstock.com)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Nachdem autonome Fahrzeuge von Waymo in mehreren Fällen Schulbusse passiert haben, obwohl das während des Aus- und Einsteigens von Kindern untersagt ist, soll ein Software-Update das künftig verhindern. Das hat das Tochterunternehmen der Google-Mutter Alphabet gegenüber der US-Nachrichtenseite NPR angekündigt und dabei aber darauf verwiesen, dass es sich um ein freiwilliges Update handle. Demnach hat man bei Waymo einen Teil der Software ausfindig gemacht, der zu den Vorfällen beigetragen hat; das Update soll in dieser Woche verteilt werden. Das Unternehmen hat demnach aber auch darauf hingewiesen, dass wegen des Problems niemand zu Schaden gekommen sei.

Wenige Tage vor dem Eingeständnis hat die Schulbehörde von Austin in Texas dem Unternehmen 19 Fälle gemeldet, in denen Robotertaxis unerlaubterweise Schulbusse passiert haben. Das geht aus einer E-Mail hervor, die die Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA veröffentlicht hat. Auch anderswo wurde das beobachtet. Wenn die weltbekannten gelben Schulbusse aus den USA anhalten, damit Schüler und Schülerinnen aus- beziehungsweise einsteigen können, aktivieren sie ein Blinklicht und fahren ein gut sichtbares Stoppschild aus. Dann dürfen sie weder überholt noch in der Gegenrichtung passiert werden. Weil Waymo-Fahrzeuge das nicht getan haben, hat die Schulbehörde gefordert, dass der Betrieb vor Schulbeginn und am Nachmittag komplett eingestellt wird. Die NHTSA hat eine Untersuchung eingeleitet.

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Waymos autonome Taxis sind in den USA die einzigen, die ohne eine Sicherheitsperson am Steuer Passagiere befördern dürfen. Das tun sie inzwischen in San Francisco, Los Angeles, Phoenix, Austin und Atlanta. Zuletzt gab es Berichte dazu, dass sich das Fahrverhalten der Pkw geändert hat. Teilweise halten sie nicht mehr vollständig an Stoppschildern und nehmen anderen gar die Vorfahrt. Galten sie bislang teils als übervorsichtig, nähere sich das Fahrgefühl deshalb langsam dem in Fahrzeugen von rücksichtslosen Taxifahrern an. Waymo hat bereits eingestanden, dass Software-Updates dafür verantwortlich sind. Nur wenn die Robotaxis "selbstbewusst und durchsetzungsfähig" unterwegs seien, würden sie im Straßenverkehr von San Francisco nicht untergehen.

(mho)