FĂĽr Nutzung von Patientendaten: Doctolib kooperiert mit KI-Forschungszentrum

Doctolib arbeitet mit dem DFKI zusammen, um die Pseudonymisierung von Patientendaten zu verbessern und will nach eigenen Angaben den Datenschutz stärken.

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Abstrakte Darstellung von Gesundheitsdaten

(Bild: Tex vector / Shutterstock.com)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Der für seinen Online-Terminservice bekannte Anbieter Doctolib, der wegen seines Umgangs mit Patientendaten immer wieder in der Kritik steht, will seine Systeme für Künstliche Intelligenz künftig in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) weiterentwickeln. Als Ziel nennt Doctolib die Weiterentwicklung von Methoden zur sicheren und datenschutzkonformen Verarbeitung medizinischer Informationen in KI‑Systemen.

Das DFKI will mehrsprachige Datensätze in Deutsch, Französisch und Englisch bereitstellen, um Modelle zur Pseudonymisierung von Patientendaten zu evaluieren und weiterzuentwickeln. „Der Datensatz dient Doctolib als Benchmark und unterstützt die Weiterentwicklung sowie das Testen von Pseudonymisierungsstechniken und eines Risikomanagementrahmens – im Einklang mit Datenschutzvorgaben wie der DSGVO“, heißt es von Doctolib. Laut Doctolib‑Deutschland‑Chef Nikolay Kolev ist die Kooperation ein „zentraler Baustein“ der europäischen KI‑Strategie des Unternehmens.

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Prof. Dr. Sebastian Möller, Leiter des DFKI-Labors Berlin, verweist auf die langjährige Erfahrung des DFKI-Forschungsbereichs Speech- and Language Technology mit KI-Anwendungen im Gesundheitsbereich: „Ich freue mich, dass Doctolib für die sensiblen Themen Schutz und Sicherheit von Patientendaten auf die Expertise des DFKI Berlin zurückgreift.“ Die Betonung von Datenschutz und Sicherheit scheint auch eine Reaktion auf die anhaltende Datenschutzkritik zu sein.

Datenschützer bemängeln seit Langem, die Verarbeitung sensibler Gesundheitsdaten durch Doctolib sei zu umfangreich und nicht transparent genug. Seit 2019 finden sich regelmäßig Beschwerden zu dem Unternehmen in den Tätigkeitsberichten der Berliner Datenschutzbeauftragten – etwa wegen Unklarheiten bei der Datenverarbeitung. Zuständig ist die französische Datenschutzaufsicht als federführende Behörde.

(mack)