Linux-Kernel: Rust-Support offiziell abgesegnet

Rust wird Assembler und C bei der Programmierung des Linux-Kernels ebenbürtig – zumindest offiziell, denn praktisch gibt es noch viel zu tun.

vorlesen Druckansicht 21 Kommentare lesen
Linux-Pinguin Tux mit Rust-Logo vor abstraktem Hintergrund

(Bild: Tux by Larry Ewing/GIMP, Rust)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Thorsten Leemhuis
close notice

This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Rust soll die „Versuchsphase“-Einstufung bei Linux ablegen und damit eine vollwertige Sprache zur Programmierung des Kernel werden. Das haben zentrale Linux-Entwickler inklusive Linus Torvalds gestern auf dem jährlichen Kernel Maintainers Summit beschlossen, wie über eine sehr knappe Meldung bei LWN.net bekannt wurde.

Rust steigt damit praktisch neben Assembler und C zur drittwichtigsten Sprache bei der Entwicklung des Linux genannten Kernels auf. Das Ganze heißt aber keineswegs, dass Programmierer jetzt sofort beliebige Kernel-Treiber in Rust schreiben können: Vielen Subsystemen fehlt dazu noch Überbückungscode (Bindings). Der ist an vielen Stellen erforderlich, beispielsweise, damit ein in Rust geschriebener WLAN-Treiber die in C geschriebene Basis-Infrastruktur für WLAN-Treiber und PCIe-Geräte nutzen kann.

Ein paar Subsysteme haben solche Bindings aber schon, oder die Entwickler arbeiten bereits daran. Darunter jenes fĂĽr Kernel-Grafiktreiber, wo mit Nova gerade ein in Rust geschriebener Treiber fĂĽr moderne Nvidia-Grafikkerne entsteht, der mittelfristig vermutlich auf vielen PCs zum Einsatz kommen dĂĽrfte.

Videos by heise

Erste Teile des Rust-Support waren nach langen Vorarbeiten vor drei Jahren bei Linux 6.1 dazugestoßen. Die Entwickler erhoffen sich vom Rust-Support unter anderem, die Anzahl der Sicherheitslücken zu reduzieren – Rust-Features wie der Schutz vor Speicherzugriffsfehlern, Pufferüberläufen oder Problemen bei nebenläufigen Prozessen sei Dank. Ferner soll die moderne Sprache aber auch die Entwicklung erleichtern und Linux zugänglicher für jüngere Programmierer machen.

(dmk)