Kia Seltos beerbt den Niro

Kia zeigt erste Bilder eines konventionell angetriebenen Kompakt-SUV, der im kommenden Jahr auch nach Europa kommen soll.

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Kia Seltos

(Bild: Kia)

Lesezeit: 3 Min.
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Kein Massenhersteller kann es sich derzeit leisten, im Segment der SUVs zwischen rund 4,2 und 4,5 m Länge nicht vertreten zu sein. Dicht gedrängt ist mittlerweile das Angebot, und der Hyundai-Konzern mit seinen Marken, darunter Kia, ist gut im Geschäft. Seit dem Sommer 2022 ist die zweite Generation des Niro in Deutschland auf dem Markt. Kia kommuniziert das ausdrücklich so nicht, doch der nun gezeigte Seltos dürfte ihn beerben.

Dafür sprechen besonders das Format und die Antriebe, denn Niro und Seltos sind in diesen Punkten nahezu deckungsgleich. Mit 4,43 Meter Länge, 1,83 Meter Breite, 1,6 Meter Höhe und einem Radstand von 2,69 m hat der potenzielle Nachfolger des Niro ähnliche Abmessungen. Ob das Design nun „mutig und progressiv“ ist, wie Kia es verstanden wissen möchte, lege ich vertrauensvoll in Ihr Urteil. Vermutlich ist es in der Zielgruppe tatsächlich mehrheitsfähig.

Auch im Innenraum bleibt die gestalterische Sensation aus. Das Layout des Armaturenbretts gleicht dem aus anderen Modellen des Konzerns. Funktional ist das kaum zu beanstanden, brandneu und frisch schaut es aber nicht aus. Die Hoffnung bleibt, dass Kia aus der Kritik an der doch recht margenoptimierten Auskleidung des EV3-Innenraums gelernt hat. So billig muss ein Auto in dieser Klasse wirklich nicht aussehen. Die Platzverhältnisse im Innenraum sollten dem guten Schnitt dieser Fahrzeuggröße entsprechen. 536 Liter Kofferraum sind in einem Auto, das kaum mehr Verkehrsfläche belegt als eine Opel Astra Limousine, ein ausgezeichneter Wert.

Kia Seltos (6 Bilder)

Die weit auĂźen platzierten RĂĽckleuchten erinnern an den gerade vorgestellten Ceed-Nachfolger K4. (Bild:

Kia

)

Künstliche Intelligenz soll helfen, die Sprachsteuerung weiter zu verbessern. Kia hat in den vergangenen Jahren diesbezüglich überdurchschnittlich zugelegt. Anfangs war das kaum zu gebrauchen, inzwischen werden gesprochene Befehle ordentlich umgesetzt. In den teuren Ausstattungslinien können Smartphones und -uhren als Fahrzeugschlüssel eingerichtet werden. Dazu reicht Kia die üblichen Helfer fürs Einparken, Aussteigen und Abstand halten. Wer mag, kann sich auf der Autobahn auch beim Wechseln der Spur unterstützen lassen.

In der ersten Pressemeldung ist von vier Antrieben die Rede, wobei Kia zu dreien schon erste Angaben macht. Welche davon in Europa auf den Markt kommen, steht noch nicht fest:

Leistung in kW Drehmoment in Nm Getriebe Gänge
1.6 Turbo 132 265 Schalt oder DKG 6 / 7
1.6 Turbo 142 265 Automatik 8
2.0 110 179 n.b. n.b.

Vierter wird ein noch nicht näher spezifizierter Hybridantrieb, dessen Traktionsbatterie sich für externe Verbraucher anzapfen lässt. Das spricht für einen Plug-in-Hybriden. Geboten wird in diesem Antrieb eine adaptive Rekuperation, die auf Verkehrsverhältnisse und Streckenverlauf variabel reagiert.

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Der Markt ist, wie eingangs erwähnt, in diesem Segment sehr dicht besetzt. Das beeinflusst nachhaltig auch die Preisgestaltung. Der Niro wird derzeit offiziell ab 33.990 Euro angeboten, der Plug-in-Hybrid ab 39.690 Euro. Die Preise in den großen Autobörsen liegen deutlich darunter. Wir rechnen damit, dass Kia den Seltos ab etwa 32.000 Euro anbieten wird. Zu den Konkurrenten mit ähnlichen Abmessungen dürfen unter anderem VW T-Roc, Toyota Corolla Cross, Mercedes GLA und Skoda Karoq gezählt werden.

(mfz)