Thunderbird 146: OpenPGP-Konfiguration und AES-Migration

Ab Thunderbird 146 lässt sich der OpenPGP-Keyserver in der Nutzeroberfläche konfigurieren. Außerdem migriert die neue Version Logins auf AES-Verschlüsselung.

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E-Mail-Icon auf Bildschirm

(Bild: Pavel Ignatov/Shutterstock.com)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Mozillas Thunderbird-Entwickler haben Version 146.0 des Open-Source-E-Mail-Clients veröffentlicht. Das Update bringt als zentrale Neuerung die Option, den bevorzugten OpenPGP-Keyserver direkt über die Bedienoberfläche zu konfigurieren. Die OpenPGP-Integration gehört zu den wichtigsten Sicherheitsfunktionen für Nutzer, die auf eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ihrer E-Mail-Kommunikation angewiesen sind. Für sie entfällt künftig das manuelle Editieren von Konfigurationsdateien, was die Nutzung von Keyservern für den Import und die Verwaltung öffentlicher Schlüssel deutlich vereinfacht. Außerdem migriert Thunderbird bestehende Logins automatisch auf eine modernere AES-Verschlüsselung.

Der GroĂźteil des Updates behebt jedoch Fehler: Die Entwickler haben mehrere Absturzursachen beseitigt, darunter Probleme beim Umbenennen oder Verschieben von Mail-Ordnern sowie in der Server-Abonnement-Logik. Ein Speicherleck, das beim Ă–ffnen neuer Fenster aus dem KontextmenĂĽ des Ordnerbereichs auftrat, wurde ebenfalls geschlossen.

Für macOS-Nutzer bringt das Update eine wichtige Korrektur: Das Kopieren von E-Mail-Anhängen per Drag-and-Drop auf den Desktop oder in Ordner funktioniert wieder wie gewohnt. Diese Funktion war in vorherigen Versionen defekt. Zusätzlich markiert Thunderbird Microsoft-Office-Anhänge beim Öffnen nun korrekt mit dem MOTW-Label (Mark of the Web), was unter Windows zur Sicherheit beiträgt.

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Die Integration des Exchange Web Services (EWS) – eingeführt in Thunderbird 145 – hat mehrere Nachbesserungen erhalten. Offline-Flags für EWS-Ordner werden jetzt korrekt gespeichert und bleiben auch nach einem Neustart erhalten. Auch die Option „Diesen Ordner für Offline-Nutzung auswählen“ in den Ordnereigenschaften funktioniert nun wie vorgesehen. Bei der manuellen Einrichtung von EWS-Konten über den Account Hub konnten zuvor Abstürze auftreten – auch diese Fehlerquelle wurde behoben.

Im Bereich der Bedienoberfläche haben die Entwickler mehrere Ungereimtheiten korrigiert. So konnte der Löschen-Button in der Symbolleiste fälschlicherweise Anhänge statt Nachrichten entfernen. Das Untermenü „Letzte Ziele“ beim Verschieben von Nachrichten wird nun korrekt nach Änderungszeit sortiert. Probleme bei der Anzeige von Kontonamen in der Kontospalte und bei der Tag-Zuordnung im Kontextmenü gehören ebenfalls der Vergangenheit an.

Weitere Korrekturen betreffen den Import von vCards, bei dem die Dateiauswahl nur VCF-Dateien anzeigte, sowie die Account-Hub-Einrichtung, die nun genauere Erfolgsmeldungen über die Konfigurationsquelle liefert. Die Verlängerung der Gültigkeitsdauer von OpenPGP-Schlüsseln setzte zuvor ein falsches Datum – auch dieser Bug ist behoben.

Das Update soll laut Release Notes darüber hinaus mehrere Sicherheitslücken beheben, ohne diese im Detail zu spezifizieren – Mozillas Sicherheitsseite führt hingegen keine Security-Fixes für die neue Version auf. Thunderbird 146.0 steht für Windows (ab Version 10), macOS (ab 10.15) und Linux (GTK+ 3.14 oder höher) zum Download bereit. Details zur neuen Version finden sich in den Release Notes. Die Entwickler arbeiten parallel an Thunderbird Pro, einem kostenpflichtigen Dienst mit E-Mail-Hosting, verschlüsselter Dateifreigabe und Terminplanung, der sich derzeit in der internen Testphase befindet.

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(fo)