Google integriert KI in Translate und erweitert Lerntool
Google will Übersetzungen mit Gemini in Translate verbessern. Ferner bringt Google Live-Übersetzungen für alle Kopfhörer und das Lerntool nach Deutschland.
(Bild: Google)
Google Translate (Google Übersetzer) erhält ein größeres Update. Laut dem Konzern ziehen „die leistungsstärksten Übersetzungsfunktionen von Gemini“ für Text in die Übersetzungs-App und die Suche ein. Die Live-Übersetzungen von Sprache in Sprache mit allen Kopfhörern starten als Beta für einige Sprachen, jedoch noch nicht in Deutschland. Bislang funktionierte dies nur mit Googles eigenen Pixel-Kopfhörern.
Google Übersetzer soll besser mit Redewendungen zurechtkommen
Der Google Übersetzer soll durch die Gemini-Integration bei Textübersetzungen präziser sein. Vor allem soll das Tool idiomatische Ausdrücke, Redewendungen und Slang treffender übersetzen als bisher. Wie Google in seiner Ankündigung schreibt, liefere Google Translate keine wortwörtlichen Übersetzungen mehr, stattdessen analysiere das KI-Modell den Kontext und finde so eine treffendere Übersetzung. Als Beispiel nennt der Konzern die englische Redewendung „stealing my thunder“, was wortwörtlich übersetzt „stiehlt mir den Donner“ bedeutet – Google Translate macht daraus nun die korrekte idiomatische Übersetzung „mir die Show stehlen“.
(Bild: heise medien)
Laut Google soll die KI-optimierte Textübersetzung zunächst in den USA und Indien für Englisch-Übersetzungen in fast 20 Sprachen, darunter Spanisch, Hindi, Chinesisch, Japanisch und Deutsch, bereitgestellt werden. Ein erster Test zeigte, dass sie in der Suche noch nicht verfügbar ist, aber auf der Google-Translate-Webseite.
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Echtzeitübersetzung für alle Kopfhörer
Passend zum Release von iOS 26.2, mit dem Apple unter anderem die Live-Übersetzung mit AirPods in der EU bereitstellt, hatte Google am 12. Dezember angekündigt, die Verfügbarkeit der Live-Übersetzung mit Kopfhörern, die bisher nur für die eigenen Pixel-Buds-Modelle verfügbar war, auszuweiten. Laut Google soll die Funktion zunächst als Beta-Version für Android-Nutzer in den USA, Mexiko und Indien bereitgestellt werden. Sie unterstützt über 70 Sprachen. Eine Erweiterung auf iOS und für weitere Länder ist für 2026 geplant.
Mithilfe der Sprach-zu-Sprach-Übersetzungsfunktion sollen Nutzer Echtzeit-Übersetzungen direkt in ihren Kopfhörern hören. Dabei sollen der „Tonfall, die Betonung und die Sprachmelodie jedes Sprechers“ erhalten bleiben, „um natürlichere Übersetzungen zu erstellen und es zu erleichtern, dem Gespräch zu folgen und zu erkennen, wer was gesagt hat“, so der Konzern. Die KI filtert außerdem Störgeräusche heraus, um die Übersetzungen auch an lauten Orten wie Flughäfen oder Restaurants nutzbar zu machen.
Laut Google können Nutzer die Funktion nicht nur dazu verwenden, sich in einer anderen Sprache zu unterhalten, oder im Ausland einer Rede oder einem Vortrag zuzuhören, sondern auch eine Fernsehsendung oder einen Film in einer anderen Sprache zu schauen. Man müsse nur die „Kopfhörer aufsetzen, die Translate-App öffnen, auf ‚Live übersetzen‘ tippen und eine Echtzeitübersetzung in Ihrer bevorzugten Sprache hören“.
Lerntool
Auch Nutzerinnen und Nutzer, die Google Translate zum Erlernen einer Sprache verwenden, hat Google gedacht: Die Sprachlerntools in der Translate-App haben dem Konzern zufolge eine verbesserte Feedbackfunktion erhalten, die Nutzern hilfreiche Tipps auf der Grundlage ihrer Sprechübungen gibt.
(Bild: Google)
Für Deutschland relevant: Das im August eingeführte Sprachlerntool steht nun auch hierzulande zur Nutzung bereit. Der Ankündigung zufolge erweitert Google das Angebot auf fast 20 neue Länder, darunter Deutschland, Indien, Schweden und Taiwan. Unter anderem bietet Google Lerntools für Englisch zu Deutsch und Portugiesisch sowie Bengali, Mandarin-Chinesisch (vereinfacht), Niederländisch, Deutsch, Hindi, Italienisch, Rumänisch und Schwedisch zu Englisch an.
Überdies führt Google eine Gamification-Funktion ein, mit der Nutzer sich selbst herausfordern und die eigenen Lernziele erreichen können, indem sie nachverfolgen können, wie viele Tage sie hintereinander gelernt haben. Damit können Lernende ihre Fortschritte und Kontinuität im Laufe der Zeit verfolgen.
(afl)