Musk-Favorit Jared Isaacman vom US-Senat als kommender NASA-Chef bestätigt

Nach einjährigem politischem Hin und Her steht Jared Isaacman als neuer NASA-Chef praktisch fest. Seine erste Aufgabe wird das Wettrennen mit China zum Mond.

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NASA-Logo im Kennedy Space Center, im Hintergrund eine Rakete

(Bild: Pandora Pictures/Shutterstock.com)

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Die Nominierung von Geschäftsmann und Milliardär Jared Isaacman zum neuen NASA-Chef hat mit der Bestätigung im US-Senat eine wichtige Hürde genommen. Seiner Ernennung steht jetzt nichts mehr im Wege. Damit neigt sich der ungewöhnliche Prozess nach der ersten Nominierung vor einem Jahr und anschließendem politischem Hin und Her dem Ende zu. Auch die Auswahl von Isaacman ist ungewöhnlich, denn üblicherweise wird der NASA-Chef unter Wissenschaftlern, Ingenieuren, Akademikern und Beamten ausgewählt. Jetzt wird einem Geschäftsmann die Verantwortung für das Wettrennen mit China zum Mond übertragen.

US-Präsident Donald Trump hatte schon kurz nach seinem Wahlsieg vor einem Jahr erklärt, den jetzt 42 Jahre alten Isaacman zum Chef der NASA machen zu wollen. Der Geschäftsmann hat sein Vermögen als Gründer und CEO des Zahlungsdienstleisters Shift4 aufgebaut. Weltweit bekannt wurde er aber als Weltraumtourist, der zweimal mit Raumschiffen von SpaceX ins All geflogen ist. Die Flüge hat er selbst bezahlt und im Zuge dessen ein Vertrauensverhältnis zu SpaceX-Chef Elon Musk aufgebaut. Der hat offenbar dafür gesorgt, dass Trump ihn dann nominiert hat.

Als das Verhältnis von Trump und Musk im Frühjahr dann abgekühlt ist, hat Donald Trump den Musk-Vertrauten fallen lassen und die Nominierung zurückgezogen, weil Isaacman in der Vergangenheit wohl Geld an die Demokratische Partei gespendet hat. Doch letzten Monat erfolgte die Kehrtwende und Donald Trump nominierte Jared Isaacman zum zweiten Mal als NASA-Chef. Der letzte Schritt zur endgültigen Ernennung wurde jetzt im US-Senat genommen. Das Parlament hat Isaacman mit einer Mehrheit von 67 zu 30 Stimmen als kommenden NASA-Administrator bestätigt.

Isaacman zählt viele Unterstützer, denn er gilt als wagemutiger Risikoträger. So hat er Shift4 bereits im Alter von 16 Jahren gegründet und mit seinem Vermögen experimentelle Flüge in den Orbit finanziert. Bei seinem zweiten Weltraumflug stellte sich Isaacman als Versuchsperson für Tests neuer SpaceX-Raumanzüge zur Verfügung. Dabei streckte er sich gemeinsam mit einer SpaceX-Angestellten für einige Minuten aus der Luke des Raumschiffs, wobei die Beweglichkeit im Anzug getestet und Daten gesammelt wurden.

Doch es gibt auch kritische Stimmen zu der NASA-Nominierung. Es wird befĂĽrchtet, dass Isaacman zu eng mit Musk verbunden ist. Anfang dieser Woche kritisierte der demokratische US-Senator Edward Markey SpaceX scharf, dass das Weltraumunternehmen nicht offenlegt, wie viel Isaacman fĂĽr seine WeltraumflĂĽge bezahlt hat. Markey hatte SpaceX aufgefordert, Isaacman von seiner Verschwiegenheitspflicht zu befreien, die ihn daran hindert, den Senat ĂĽber die Kosten der WeltraumflĂĽge zu informieren.

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„Das ist äußerst verdächtig. SpaceX kann Milliarden von einem ihm wohlgesonnenen NASA-Administrator profitieren, und es erscheint nur fair, dass die amerikanische Bevölkerung das Ausmaß der finanziellen Verflechtungen zwischen Isaacman und SpaceX versteht“, sagte Markey am Montag. „Wenn etwas wie Korruption aussieht, sich wie Korruption anhört und sich wie Korruption anfühlt, dann ist es einfach nur Korruption.“

Isaacman weist die Vorwürfe einer zu engen Verbindung zu SpaceX zurück. „Ich habe zwei Weltraummissionen für SpaceX geleitet, weil es die einzige Organisation ist, die seit der Außerdienststellung des Space Shuttles Astronauten ins All und zurück befördern kann“, sagte Isaacman laut CNN. „Und insofern unterscheidet sich meine Beziehung nicht von der der NASA.“

Zudem wurde Anfang Dezember bekannt, dass Isaacman rund 2 Millionen US-Dollar an Donald Trump's politischen Spendenausschuss „Super PAC“ gespendet hat. Er erklärte dies mit kurzzeitigen Erwägungen einer politischen Karriere. „Ich möchte gar nicht erst darüber spekulieren, warum der Präsident mich nominiert hat“, sagte Isaacman bei einer Anhörung. „Es sollte niemanden überraschen, dass ich die Republikanische Partei unterstützt habe“, fügte er hinzu. In der Vergangenheit hat Isaacman sowohl demokratische als auch republikanische Kandidaten finanziell unterstützt und sieht sich selbst politisch neutral oder mittig positioniert.

Die NASA plant, nächstes Jahr bei der NASA-Mission Artemis-2 vier Astronauten auf einen Flug um den Mond zu schicken, als wichtigen Test der Rakete und des Raumschiffs der nächsten Generation. Das war ursprünglich für dieses Jahr vorgesehen, hatte sich Ende 2024 aber bereits verschoben, sodass die NASA auch 2025 keine Menschen zum Mond schickt. Sollte die frühestens für April 2026 geplante Mission erfolgreich verlaufen, will die NASA 2027 Astronauten in der Nähe des Südpols des Mondes landen. China plant laut NBC News dagegen, bis 2030 eigene Astronauten auf der Mondoberfläche zu landen.

(fds)