Knallharte Gemütlichkeit: c’t zockt spielt das Cozy-Survival-Game Winter Burrow
Winter im verschneiten Wald: Das Indie-Game Winter Burrow kombiniert liebevolle Geschichten und gemütliches Bauen mit forderndem Überleben in eisiger Kälte.
Flink rennt die kleine Maus durch den Schnee. Sie muss sich ranhalten, denn ihr kleiner Körper kann die Wärme nur kurz halten und zum warmen Zuhause, einem alten Baumstumpf, ist es manchmal noch weit. Doch sie weiß sich zu helfen: Sie hat sich eine Mütze und einen warmen Pulli gestrickt, hat warmen Tee in der Tasche und zur Not kann sie sich ein Lagerfeuer bauen, um sich daran zu wärmen. Doch bis es soweit ist, muss sich das Mäuschen erst ein wenig einrichten.
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Winter Burrow ist ein waschechtes Survival-Game: In isometrischer Perspektive spielen wir eine kleine Maus, die aus der Stadt in ihr verfallenes Elternhaus zurückgekehrt ist. Das muss sie jetzt erst wieder aufbauen und es sich dort gemütlich machen. Der alte Kamin, der Herd, die Werkbank und der Ohrensessel müssen erst wieder instand gesetzt werden. Dazu sammelt die Maus im Wald das passende Material und zimmert daraus Bretter und Möbel. Ist die Treppe zum ersten Stock erst repariert, hat sie dafür mehr Platz und kann auch kleine Schränke, Blumentöpfe und anderes bauen. Im Keller ist Platz für die eigene Pilzzucht, aber auch dafür sind Reparaturen nötig. Wie das alles geht, muss die Maus im Lauf des Spiels erst lernen.
Gegenseitige Hilfe statt brutaler Gewalt
Doch sie muss auch herausfinden, was aus ihrer Tante geworden ist, die sich eigentlich um den Baumstumpf hätte kümmern sollen. Einmal gefunden, steht die mit hilfreichen Tipps zur Seite und verrät auch das ein oder andere Rezept. Im Wald trifft die Maus immer wieder andere Waldbewohner, die ihre Geschichten erzählen und von Sorgen berichten. Um ihnen zu helfen, muss die Maus tiefer in den Wald. Die Nachbarn belohnen sie dafür mit Tipps, Gegenständen und einem wärmenden Feuer. Schnell wird klar: Wenn sie sich gegenseitig helfen, geht es allen im Wald besser.
Manche Wege bleiben anfangs versperrt, weil beispielsweise die Hacke fehlt, um große Steine aus dem Weg zu räumen. Im Lauf des Spiels trifft die Maus aber neue Waldbewohner. Mit deren Hilfe kommt sie auch an passende Werkzeuge, um sperrige Dornen und Granitblöcke wegzuhacken und damit den Weg zu weiteren Waldteilen freizumachen.
Winter Burrow ist in weiten Teilen gewaltfrei, aber draußen im Wald lauern auch Feinde: Manche Käfer sind harmlos, andere aber angriffslustig und es gibt weitere Feinde. Um sich zu verteidigen, haut man mit der Axt drauf und weicht den Angriffen aus. Wegrennen oder vorbeischleichen ist immer eine gute Option, denn schnell geht der Maus die Puste aus. Ist ein Kampf unvermeidbar, ist hinterher ein Keks nötig, um etwas Gesundheit wiederherzustellen. Und nach einer guten Mütze voll Schlaf ist die Maus wieder ganz gesund. Kämpfe sind aber eher Nebensache in diesem Spiel und vielen kann man leicht aus dem Weg gehen.
Überleben in der Kälte
Einfach ist das Überleben im Wald nicht. Nur kurz kann die Maus nach draußen, bevor ihr die eisige Kälte so zusetzt, dass sie ohnmächtig wird. Deshalb sammelt sie Fasern und Wolle und setzt sich zu Hause in den gemütlichen Sessel, um warme Klamotten zu stricken. Die lassen sie draußen länger durchhalten. Und es lohnt sich, Beeren und Nüsse zu sammeln: Daraus werden am Herd leckere Kuchen, Kekse und Tees, die ihrerseits den kleinen Mäusekörper kälteresistenter machen und ihm draußen neue Wärme geben. Viel tragen kann die Maus allerdings nicht und einen größeren Rucksack kann sie erst später nähen.
Das Spiel überzeugt mit kleinen Details wie dem knirschenden Geräusch, das entsteht, wenn die niedliche Maus durch den Schnee flitzt. Im Laufe des Spiels werden immer mehr Crafting-Rezepte an der Werkbank und am Herd freigeschaltet. Doch das nimmt nie überhand und bleibt übersichtlich. Das Backen und Kochen lohnt sich, da das Selbstgekochte unterschiedliche Buffs mitbringt: Mit vielen Gerichten hält die Maus draußen länger durch, manche wärmen auf, andere beschleunigen ihren Schritt oder stellen Gesundheit wieder her.
Winter Burrow gibt es auf Steam samt deutscher Übersetzung für Windows. Mit Proton läuft es auch unter Linux und auch auf dem Steam Deck ist es spielbar. Die Spielzeit beträgt ungefähr zehn Stunden. Für c’t zockt haben wir das Wichtigste im Spiel als Indie-Tipp in einem YouTube-Video zusammengestellt.
Überlebenskampf mit Ruhephasen
Winter Burrow ist ein fein balanciertes Survival-Game, das durch Hunger und Kälte durchaus fordert. Es sorgt aber so auch immer wieder dafür, dass es sich lohnt, ins warme Zuhause zurückzukehren, sich zu erholen und besser auszurüsten. Wer eine Ruhepause braucht, kehrt zum Baumstumpf zurück, zieht Pilze im Keller, baut hübsche Stühle, einen Tisch, Schränke und ein bequemes Bett und pflanzt Tee in kleinen Töpfen an. Die hübsch gezeichnete Grafik, die entspannte Musik, die Geschichten der Waldbewohner und die gemütlichen Elemente machen es eher zu einem Cozy-Survival-Game, das sich mit seiner Winter-Atmosphäre gut für den Jahreswechsel eignet.
(lmd)